Lohbrügge (ld). Die geplante Erweiterung des Einkaufszentrums am Binnenfeldredder ruft immer mehr erzürnte Anwohner auf den Plan.

Neben einer Bürgerinitiative, die aus Angst um zu viel Konkurrenz für den bestehenden Rewe-Markt Front gegen das sogenannte "Frischezentrum" macht (wir berichteten), wenden sich nun weitere 13 Anwohner des Binnenfeldredders an die Bergedorfer Bezirksversammlung. "Wir hoffen, dass eine Bebauung nicht genehmigt wird", sagt Jürgen Bartels.

Der 68-Jährige wohnt seit zwölf Jahren mit seiner Ehefrau Helga am Binnenfeldredder, direkt gegenüber vom geplanten Lidl. "In der Zeit hat der Verkehr vor der Haustür deutlich zugenommen", sagt die 65-Jährige. Sie kennt die Straße schon aus Kindertagen, ihre Großeltern haben das Haus einst gebaut. Vor allem Lkw würden die Straße als Ausweichstrecke nutzen, um die Maut auf der Autobahn zu sparen. "Ein weiterer Markt würde den Verkehr und auch Lärm durch Kunden und anliefernde Lkw weiter verstärken", fürchtet Jürgen Bartels. Er macht sich zudem um die Bausubstanz der Häuser Sorgen. Die meisten Bauten wurden in den 1930er-Jahren errichtet. Sie könnten durch die Erschütterungen für die Baumaßnahmen auf der anderen Straßenseite, insbesondere für eine große Tiefgarage, Schaden nehmen. Auch die Verschattung der Grundstücke durch eine benachbarte fünfstöckige Bebauung fürchtet das Ehepaar Bartels.

Die Notwendigkeit eines Lidls vor ihrer Haustür können die Anwohner nicht nachvollziehen. "Der nächstliegende Discounter von unserem Wohngebiet ist 1,9 Kilometer an der Lohbrügger Landstraße entfernt. 3,7 Kilometer sind es bis Nettelnburg. Beide sind zudem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen", sagt Jürgen Bartels. Der 68-Jährige hofft, dass die Politik im Sinne einer "gut funktionierenden Demokratie" die Sorgen der Anwohner anhört und ernst nimmt.