Die Aussagen sind entweder total aus dem Zusammenhang gerissen, schlecht recherchiert oder einfach nur unfassbar.

Wie können Sie behaupten, Spielstraßen seien nur für spielende Kinder oder machen nur Sinn, wenn in dem Moment gerade Kinder dort spielen? Das wäre ähnlich zu behaupten, Fußgängerzonen wären nur für Einkäufer. Und da sonntags keiner zu sehen ist, sollten sie generell abgeschafft werden.

Ich hätte mir von seriösen Journalisten gewünscht, dass man beispielsweise eine Auswertung fährt, wie viele Kinder pro Einwohner in unserer Straße wohnen und dies mit anderen Gebieten vergleicht. Dann hätte man feststellen können, dass am Güterbahnhof ungewöhnlich viele Familien mit Kindern wohnen.

Über den Sinn von Spielstraßen muss man demnach nicht lange diskutieren. Es dient dem Schutz unserer Kinder, die dort nicht nur spielen sondern auch unüberlegt auf die Straße laufen könnten. Außerdem handelt es sich um geschlossene Wohngebiete und keine Durchgangsstraße. Hier muss niemand schnell fahren. Im Übrigen dient die Spielstraße auch der Ruhe der Anwohner und der Werterhaltung unserer Häuser und der Wohnqualität in Bergedorf.

Insofern ist eine sachliche Diskussion über Sinn und Zweck der Spielstraße gar nicht notwendig.

Dem Polizisten Rainer Wilke sei noch folgendes mitgegeben: Man muss nicht mit Kreide die Straße markieren, um eine Spielstraße zu kennzeichnen. Genau dafür hat der Gesetzgeber diese blauen Schilder gemacht. Statt sich über nicht vorhandene Kinder zu ärgern, sollte sich Politik und Polizei vielmehr darum kümmern, dass die durch Schilder vorgegebenen Regeln auch eingehalten werden.

Marco Hahn, 21035 Hamburg

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