Das gerade entstehende Flüchtlingsdorf an der Brookkehre wird ein sehr teures Projekt.

Die Sozialbehörde rechnet für den Bau mit Investitionen in Höhe von 8,9 Millionen Euro, wobei besonders der schwierige Untergrund als Kostentreiber gilt.

Das sehr feuchte, traditionell von mehreren Gräben durchzogene Gelände im kleinen Gewerbegebiet muss deutlich erhöht und mit einer aufwendigen Dränage versehen werden. Trotzdem geht die Behörde von einem schnellen Baufortschritt aus: "Nach der Nivellierung folgt direkt das Verlegen der Leitungen, dann das Setzen der Fundamente. Die Aufstellung der Modulcontainer ist für Anfang März terminiert", sagt Sprecher Marcel Schweitzer.

Sobald alle sieben Häuser stehen, müsse nur noch das Außengelände gestaltet werden. Der Einzug der 380 Flüchtlinge soll im April sein. Das Flüchtlingsdorf an der Brookkehre ist vorerst auf fünf Jahre Standzeit ausgelegt.

Die Mehrheit der Nachbarn betrachtet das Projekt mit großer Skepsis. "Wir haben nichts gegen die Flüchtlinge. Aber dieses Containerdorf entsteht ausgerechnet dort, wo eigentlich kleinteiliges Gewerbe angesiedelt werden sollte", sagt Petra Eggers. "Es ist bedenklich, dass Bergedorf so ausgerechnet dem Handwerk als seinem wichtigsten Wirtschaftszweig den bezahlbaren Boden entzieht." Genau darum sei es beim juristischen Vorstoß gegen das Dorf im vergangenen Jahr gegangen: "Wir hatten auf Gebietsschutz geklagt, um den ansässigen Betrieben ihre Erweiterungsmöglichkeiten zu erhalten und Platz für Neuansiedlungen zu sichern. Leider ohne Erfolg."

Jetzt sorgen sich die Anwohner um die Qualität der Nivellierung des knapp einen Hektar großen Areals: "Es besteht die Gefahr, dass die Entwässerungsgräben verschlammen", sagt Eggers. "Wenn das Wasser nicht mehr richtig ablaufen kann, bekommen hier alle Probleme mit dem Grundwasser." Weil sich erste Gräben bereits verdächtig eintrüben, wurde das Bezirksamt eingeschaltet.