Bundeswettbewerb: Kleingartenverein gewinnt Silber

Als der Kleingartenverein Wühlmäuse 2000 e.V. im vergangenen Sommer für den 23. Bundeswettbewerb "Gärten im Städtebau" nominiert wurde, war die Aufregung groß. Um sich der Jury von der besten Seite zu zeigen, mussten Parzellen auf Vordermann gebracht, Obstbäume gepflanzt und eine Zufahrt neu gepflastert werden. Doch die Mühen haben sich gelohnt. Knapp sechs Monate später ist der mittlerweile etwa 170 Mitglieder starke Verein nun mit der Silbermedaille ausgezeichnet worden.

Alle vier Jahr veranstaltet das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Gartenfreunde diesen Wettbewerb. Dabei geht es weniger um sorgfältig getrimmten Rasen oder sauber gestutzte Hecken, sondern um das "Wirken weit über den Gartenzaun hinaus". Dieses Mal standen unter dem Motto "Gemeinsam gärtnern - gemeinsam wachsen" insbesondere soziale, ökologische und städtebauliche Leistungen im Vordergrund. Und genau damit konnten die Wühlmäuse vom Felix-Jud-Ring in Neuallermöhe punkten.

"Unsere Gärten unterscheiden sich nicht von anderen, wir haben auch nicht die schöneren Dahlien", sagt der Vereinsvorsitzende Achim Kasche. "Wir stechen mit anderen Besonderheiten hervor, zum Beispiel mit unserer ökologischen Wasserwirtschaft", betont der 70-Jährige. So wird die Anlage über eine Windmühle mit dem Wasser aus dem Westensee gespeist. Der Verbrauch von Trinkwasser ist damit erheblich niedriger als in anderen Vereinen.

Positiv bewertete die Jury auch die junge und integrative Mitgliederstruktur des Vereins. "In Neuallermöhe leben viele Menschen mit Migrationshintergrund. Das spiegelt sich auch in unserem Verein wider, zumal die meisten Mitglieder aus der direkten Umgebung kommen", weiß Kasche. Auch viele Familien mit Kindern seien darunter.

Dass die Wühlmäuse nun genau aus diesen Gründen ausgezeichnet wurden, freut den 70-Jährigen, der dem Verein seit 2006 vorsitzt. Auch wenn es dafür bis auf eine Urkunde und einen gläsernen Pokal keinen konkreten Preis gibt. "Die Auszeichnung hat für einen richtigen Motivationsschub in der Gemeinschaft gesorgt", betont Kasche. Und auch die Beliebtheit der Anlage ist weiter gestiegen. Bis auf drei der 174 Parzellen sind alle verpachtet.

Auch Bezirksamtsleiter Arne Dornquast ist stolz: "Ich finde es toll, dass Hamburg einen Bergedorfer Verein ins Rennen geschickt und dieser prompt Silber gewonnen hat." Auch für seinen Leiter der Grünabteilung, Wolfgang Charles, ist Dornquast voll des Lobes: "Der Kleingartenverein als öffentliche Grünanlage ist sein Werk." Die Auszeichnung zeige, dass Standortwahl und -aufbau geglückt seien.