Umfrage: 53 Prozent der Bergedorfer sprechen sich für eine Bewerbung Hamburgs aus

Die Bergedorfer stehen mehrheitlich hinter der Bewerbung ihrer Stadt für die olympischen Sommerspiele 2024. Das hat eine Umfrage unserer Zeitung ergeben: Von 280 Befragten stimmten 148 (53 Prozent) dafür. Dennoch bezweifeln 65 (23 Prozent) der Befragten, dass sich der ganze Aufwand am Ende überhaupt lohnt. Weitere 67 (24 Prozent) sind noch unentschlossen.

Zu den Olympia-Befürwortern zählt zum Beispiel Thomas Lepell (44), Bauleiter aus Nettelnburg: "Norddeutschland steht international ja eher im Schatten des Südens. Da könnten wir mal ein bisschen mehr Engagement zeigen." Für Hamburg wären die Spiele daher "ein schönes Aushängeschild". Auch wirtschaftlich seien sie für die Stadt gewiss von Vorteil, meint er.

Doch die Bewerbung um Olympia ist eine komplexe Angelegenheit. Um für eines der größten Sportereignisse der Welt in Frage zu kommen, müssen zahlreiche Kriterien erfüllt, Prüf- und Auswahlverfahren verschiedener Komitees, Präsidien und Versammlungen durchlaufen werden und muss die Finanzierung geregelt sein. Jakub Wozniak (30), wissenschaftlicher Angestellter aus Bergedorf, sieht die Angelegenheit daher eher sachlich: "Hamburg wäre auf jeden Fall der richtige Ort dafür. Hier wäre für die Sicherheit gesorgt, und alle nötigen Institutionen sind bereits vorhanden."

Ernst Müller (61), Kraftwagenfahrer aus Lohbrügge, hält hingegen nicht viel von dem Spektakel: "Das ist viel zu viel Aufwand. Am Ende wird so etwas immer teurer als zu Beginn angenommen." Die Bergedorfer sehen die Olympia-Bewerbung ihrer Stadt damit insgesamt kritischer als ihre Mit-Hamburger: Nach einer aktuellen Umfrage des NDR begrüßen 62 Prozent die Spiele, 34 Prozent lehnen sie ab.

Um für noch mehr Begeisterung zu sorgen, hat die Hansestadt denn auch noch ein ganz besonderes Spektakel geplant: eine Lichtinstallation. Auf Initiative des Hamburger Unternehmens ECE und der Eventfirma PRG aus Moorfleet werden heute Abend von verschiedenen Standorten in Hamburg aus die Farben der olympischen Ringe in den Nachthimmel projiziert. Die Botschaft: "Olympia ist zum Greifen nah."

Auch Bergedorf macht mit. Auf dem Vordach des Bezirksamtes an der Wentorfer Straße haben Techniker am Mittwochabend fünf mannshohe Lichtkanonen, sogenannte Skylights, mit einer Leistung von jeweils 7000 Watt installiert. Offiziell angeschaltet werden die Lichter heute um 19.30 Uhr. Sie sollen zwei Monate leuchten.