CDU Bergedorf setzt im Wahlkampf auf einen Mix
Mit bekannten und neuen Gesichtern zieht Bergedorfs CDU in den Wahlkampf: Neben dem Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Gladiator und Bernd Capeletti kämpfen auch Neulinge wie Christian Braubach (47) um die Stimmen der Wähler.
Der selbstständige Unternehmensberater steht nach Dennis Gladiator auf dem prominenten Platz zwei der Direktkandidaten für Bergedorf - und ist sich der Herausforderung und Arbeitsbelastung bewusst, die ein Mandat mit sich brächte: "Wir Kandidaten wissen, dass der Begriff Feierabendparlament für die Bürgerschaft dehnbar ist". Auch wegen der Nähe seines Arbeitsplatzes zum Rathaus sieht Braubach aber "wenig Schwierigkeiten".
Ein politisches Mandat hat der Lohbrügger bisher nicht ausgeübt - ganz neu im Geschäft ist er dennoch nicht: 1986 in die CDU eingetreten, engagierte er sich damals in den Wahlkämpfen des Bürgermeisterkandidaten Hartmut Perschau, mischt seit einigen Jahren auch in der Politik des Lohbrügger Ortsverbandes mit. Der 47-Jährige ist "ein großer Freund der Jugendarbeit" - und selbst schon seit 13 Jahren im Organisationsteam von "Wutzrock" aktiv. "Vielleicht nicht typisch für einen Konservativen", sagt er schmunzelnd. Der Lohbrügger möchte für "kurze Dienstwege" und schnelle Lösungen stehen, Motto: "Nicht lang schnacken, sondern machen".
Neben Gladiator und Braubach gibt es acht weitere CDU-Direktkandidaten für Bergedorf: Stephanie Pelch (36), Thomas Helm (56), Vivien Jarema (22), Jörg Froh (56), Werner Augener (53), Erika Garbers (64), Kerstin Thom (20) und Rafael Arndt (35). Am Ende werden fünf Bergedorfer Direktkandidaten in die Bürgerschaft einziehen - nicht nach der Reihenfolge auf dem Wahlzettel ihrer jeweiligen Parteien, sondern nach persönlich errungener Stimmenanzahl.
Auf der gelben Landesliste - mit der über das Verhältnis der Fraktionssitze in der Bürgerschaft entschieden wird - finden sich vier weitere Bergedorfer: Bernd Capeletti (Platz 14) und Lars Dietrich, beide bereits mit Bürgerschaftserfahrung, sowie Sascha Sauther und Christian Röbcke-Gronau. "Auch die Landesliste wurde durch die Mitgliederversammlung aufgestellt, also ein sehr transparenter Prozess", sagt der CDU-Kreisvorsitzende Dennis Gladiator.
Das CDU-Wahlprogramm, für die Bürgerschaft stellt neben anderen die Themen Sicherheit und Ordnung in den Mittelpunkt. "Die Abschaffung der Bezirklichen Ordnungsdienste war ein Fehler", meint Gladiator. Gerade im Bezirk Bergedorf mit vielen Grünflächen und Veranstaltungen fehlten sie nun als Ansprechpartner.
Auch die Polizei müsse gestärkt werden: "Wir brauchen mehr Beamte auf den Straßen." Seit 2011 gebe es 14 000 Straftaten mehr, zugleich sinke die Aufklärungsquote. Der Polizei würden 140 Mitarbeiter fehlen, "das ist die Größe eines ganzen Kommissariates". Weiteres Thema: Verkehr. In vielen Bereichen muss nach Ansicht Gladiators nachgebessert werden. Etwa bei "Taktung und Zuglänge" der S 21. "Außerdem sollten wir hier nicht nur die ältesten und lautesten Züge bekommen."
(cr).