Bergedorf/Lohbrügge (tv). Hoffentlich kommen wenigstens zehn Kinder, bangte Annett Hermes vor dem allerersten Probentag. Der war für den 7. Januar 2014 angesetzt.

Als dann an jenem Dienstag mehr als 30 Jungen und Mädchen zwischen fünf und zehn Jahren das Kinder-Kulturhaus KiKu am Lohbrügger Markt stürmten und mitsingen wollten, eine Woche später sogar 35, wusste die Bergedorfer Musiklehrerin: Es war eine gute Idee, den Bergedorfer Kinderchor - allen Unkenrufen zum Trotz - nach fast einem Jahr Pause zu neuem Leben zu erwecken. Zwölf Monate nach seiner Neugründung blickt der Chor auf eine kleine Erfolgsgeschichte.

Genau genommen ist der Bergedorfer Kinderchor schon fast zehnmal so alt wie heute seine jüngsten Sängerinnen und Sänger. Gegründet wurde er im Jahr 1969 vom damaligen Leiter des Bergedorfer Kammerchors, Hellmut Wormsbächer. Der leitete die Gruppe mit bis zu 70 kleinen Sängern bis zum Jahr 1994, gefolgt von mehreren Bergedorfer Musiklehrern - bis das Chorleben im Jahr 2013 wegen zahlreicher ähnlicher Angebote an den Ganztagsschulen einschlief. "Mit Hilfe des Lola Kulturzentrums und seinem KiKu sowie dem Bergedorfer Kammerchor ist es aber gelungen, wieder einen Kinderchor ohne schulische oder konfessionelle Bindung auf die Beine zu stellen", freut sich Hermes.

Neben Übungen zu Stimmbildung, Gehörbildung und Körperwahrnehmung haben die derzeit 35 Kinder in ihren wöchentlichen Chorstunden 45 Minuten Programm erarbeitet: "Der Jung mit'n Tüdelband" oder "Das Dromedar" gehören dazu, aber auch afrikanische, russische oder indianische Lieder. Fünf Auftritte gab es schon in diesem Jahr, einen davon mit dem Bergedorfer Kammerchor vor 800 Zuhörern in St. Marien.

Auch der nächste Termin steht schon: am Freitag, 10. April, beim Chorfestival von Chorverband Hamburg, Körber-Stiftung und Bergedorfer Zeitung im "Haus im Park".