Feuerwerk: 124 Millionen Euro Umsatz

Seit gestern früh um 9 Uhr ist beim Bergedorfer Angler-Centrum "die Hölle los". Nach zehn Jahren Feuerwerks-Verkauf ist das Geschäft am Curslacker Neuen Deich wahrhaftig kein Geheimtipp mehr: Etwa 2500 Kunden, schätzt Inhaber Frank Naubereit, decken sich bis Geschäftsschluss morgen um 14 Uhr mit Raketen und Böllern bei ihm ein.

"Kombiniertes Batterie-Feuerwerk ist mehr und mehr im Kommen", beobachtet Naubereit. Statt zu einzelnen Raketen oder kleinen Familienpackungen mit Rakete, Vesuv, Sonnenrad, Wunderkerzen und Bengalischen Streichhölzern greifen immer mehr Käufer zu den wuchtigen Boxen, die mit nur einer Zündschnur ein minutenlanges Pyro-Spektakel bieten. "Die machen etwa 80 Prozent vom Umsatz aus, allen voran der ,Amboss' mit 451 Schuss." Stolzer Preis: 74,99 Euro.

Beliebte Ausnahme unter den Einzelstücken ist die neue "Wunschrakete", die mit einem Wunschzettel bestückt in die Luft gejagt werden kann. "Sie wird besonders gern von Frauen gekauft", verrät Frank Naubereit, ebenso die sogenannten "Lady Cracker" (früher: Piepmanscher): "Die kann man auch zwischen zwei Fingern losgehen lassen, ohne den Nagellack zu beschädigen."

Immer noch gern genommen werden auch Chinaböller unterschiedlicher Größen und Preisklassen: päckchenweise von Familien, paketweise von Jugendlichen, die mit ihren Eltern zum Einkaufen kommen. Tagelange Knallerei dürfte uns also auch in diesem Jahr nicht erspart bleiben - auch wenn der Gesetzgeber das Abbrennen von Feuerwerk nur vom 31. Dezember um 18 Uhr bis zum 1. Januar um 1 Uhr gestattet.

Etwa 124 Millionen Euro, so der Verband der pyrotechnischen Industrie, geben die Bundesbürger dieses Jahr für Feuerwerk aus. Schon mehrfach hofften Einbrecher, einen Teil davon aus dem Angler-Centrum holen zu können. "Dabei lassen wir nach Geschäftsschluss keinen Cent Bargeld hier", sagt Naubereit.