Dezember 1914: Jahr eins des Ersten Weltkriegs: Britische und deutsche Truppen haben sich in Schützengräben an der Westfront eingegraben.

Noch ahnt keiner der Männer, dass das Schießen und Sterben vier Jahre dauern wird. Dass der "Große Krieg", wie er im Englischen bis heute heißt, schließlich Millionen Tote fordert. Gleichwohl zeichnet sich im Dezember 1914 ein Stellungskrieg ab. Soldaten auf beiden Seiten hoffen dennoch noch auf einen baldigen Frieden. Und nehmen zum Weihnachtsfest Kontakt mit dem Feind auf. Das Ganze geschah völlig spontan. Dieser "kleine Frieden im großen Krieg" mutet gerade heute, wo Krisen und Konflikte weltweit wieder massiv zunehmen, wie ein Wunder an. Briten, Franzosen und Belgier sowie ihre deutschen Gegner, die tags zuvor noch aufeinander zielten, sangen gemeinsam "Stille Nacht, Heilige Nacht", tauschten im Niemandsland Geschenke und organisierten ein Fußballspiel.

Gerade weil uns in der Weihnachtszeit immer ganz besonders deutlich wird, wie weit unsere Welt vom Frieden entfernt ist, wollen wir in unseren Gottesdiensten daran erinnern und Mut machen, dass die Botschaft vom Frieden Christi sich durch alles Unheil hindurch immer wieder als tragfähig und haltgebend erweist.

Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest wünscht