Busunternehmen: Betriebsleiter blickt positiv in die Zukunft

Sie wollten dem einstigen Monopol der Deutschen Bahn die Stirn bieten, doch nun müssen sich die Ersten geschlagen geben: Seit Januar 2013 gibt es eine gesetzliche Freigabe für Fernbuslinien, immer mehr Anbieter drängen seitdem auf den Markt und liefern sich einen erbitterten Preiskampf. Der Busdienst "city2city" aus Frankfurt stellte vor zwei Monaten den Betrieb ein, gegen das Unternehmen "DeinBus.de" aus Ofenbach läuft ein Insolvenzverfahren und der ADAC hat sich wieder aus dem umkämpften Fernbusmarkt zurückgezogen.

Doch ans Aufhören ist bei "Elite Traffic" nicht zu denken. Ganz im Gegenteil: Das Bergedorfer Busunternehmen mit Sitz am Lehfeld baut sein Fernbus-Angebot in Zusammenarbeit mit FlixBus noch weiter aus. "Wir planen unsere Fernbus-Flotte von 12 auf 20 Fahrzeuge zu erweitern", sagt der neue Betriebsleiter Sebastian Reimers. Im November ist der ehemalige Werkstattleiter ins Büro gewechselt, trägt nun Anzug statt Blaumann. "Meine Freundin freut sich besonders, weil die Hände nun immer sauber sind", scherzt der 31-Jährige, der in Curslack lebt.

Vom Kleinbus bis Doppeldecker bilden knapp 90 Fahrzeuge den Fuhrpark des vor 87 Jahren gegründeten Unternehmens. Neben Fahrten für Schulkinder mit Behinderung und organisierten Busreisen, sind Busvermietungen für Klassenreisen oder Firmenausflüge das Kerngeschäft.

"Doch im Fernbus-Bereich ist am meisten Bewegung drin", sagt Sebastian Reimers. Vom Hamburger ZOB starten zehn Mal pro Tag Flix-Busse nach Berlin, vier Mal geht es in Richtung Köln. Die Strecke ins Rheinland wird ab dem 15. Dezember sogar als Nachtfahrt angeboten.

Ausgestattet mit W-Lan und Steckdosen an jedem Sitzplatz, soll es für die Fahrgäste auf der rund dreistündigen Fahrt in die Hauptstadt nicht langweilig werden. Die Preisspanne für eine einfache Fahrt liegt zwischen einem und 25 Euro. Der durchschnittliche Preis der meisten Anbieter liegt laut Auskunft von Sebastian Reimers zwischen 9 und 16 Euro. "Damit es sich auf Dauer rechnet, müssten 20 Euro gezahlt werden", sagt der 31-Jährige, der glaubt, dass sich die Preise irgendwann dort einpendeln werden.

Bis dahin werden sich aber wohl noch einige Anbieter dem Preiskampf geschlagen geben müssen. Doch bei Elite blickt man positiv in die Zukunft: "Wir könnten uns vorstellen, unser Streckennetz ins Ausland zu erweitern", sagt Sebastian Reimers.