Bildungssenator: Lob für Kinder-Kulturhaus, Kritik an Schulen

Der Schulsenator kam und weckte Hoffnungen. Für das wegen eklatanter Unterfinanzierung von der Schließung bedrohte Kinder-Kulturhaus "KiKu" am Lohbrügger Markt deutet sich nach Worten von Ties Rabe (SPD) möglicherweise eine Lösung an. "Ich werde mich in den kommenden Wochen mit Kollegen der Sozialbehörde, der Kulturbehörde und der Finanzbehörde an einen Tisch setzen und versuchen, das KiKu zu retten", erklärte Rabe den Gästen seines Gesprächabends "Senator vor Ort" im Bürgerhaus Allermöhe.

Gleichwohl machte der Schulsenator kein Hehl daraus, das so eine Rettung ein wuchtiges Unterfangen sei. "Die vielfältigen kulturellen Angebote des KiKu für Schüler sind zwar wertvoll, aber nicht hinreichend nachgefragt", erklärte Rabe vor etwa 60 Gästen im Bürgerhaus. Die Gründer des KiKu in der früheren Kulturkneipe "Spectrum" hätten sich erhofft, dass die Schulen im Bezirk aus Mitteln ihrer Selbstbewirtschaftungsfonds ihre Angebote des buchen. Auf diese Weise sollten die benötigten 180 000 Euro pro Jahr zusammenkommen. "Die Nachfrage ist aber deutlich geringer und bringt dem KiKu derzeit nur 20 000 Euro im Jahr. "Da klafft also eine ziemlich große Lücke." Die Phase der Anschubfinanzierung durch die Stadt Hamburg sei vorbei.

Ein weiteres großes Thema des Abends war der häufige Unterrichtsausfall an Bergedorfer Schulen. Speziell am Gymnasium Allermöhe beklagten Eltern einen solchen Missstand. Schulsenator Rabe gestand ein, dass er und seine Behörde in diesem Punkt Hausaufgaben zu verrichten hätten: "Es ist zwar die absolute Ausnahme, wenn Schüler nach Hause geschickt werden, weil die Lehrkraft krank ist. Wir brauchen aber mehr Offenheit und Transparenz bei diesem Thema." Ein erster Schritt sei getan, indem die Zahl von Vertretungsstunden aus Krankheitsgründen an jeder Schule genau dokumentiert werden: "Seit drei Monaten kontrollieren die Hamburger Schulräte die Schulen auf Ausfälle."

Häufig seien Personal-Engpässe von den Schulen auch hausgemacht, gab Ties Rabe zu bedenken. Er erlebt nach eigenen Worten regelmäßig, dass Schulleiter nicht alle Lehrerstellen besetzen, sondern die Mittel stattdessen anderweitig einsetzen und binden - etwa für zusätzliche Sprachkurse. "Wenn dann mehrere Krankheitsfälle hereinbrechen und Schwangerschaften hinzukommen, ist der Engpass urplötzlich da."