Tischlerei Marquardt: 50-Jahr-Feier am Reinbeker Redder

"Ich brauche eine gefräste Fußleiste aus Eiche", ruft ein Mann in die Werkstatt am Reinbeker Redder 80. Kein Problem für Tischler Jürgen Marquardt: Reichlich Meisterbriefe und Ehrenurkunden hängen in seinem Büro. Schließlich gründete Papa Joachim schon vor 50 Jahren den Betrieb, so steckt viel Berufserfahrung in Einbauschränken, Verkleidungen, Fenstern und Büro-Trennwänden.

"Wir machen das, was die Industrie nicht kann. Und wir nehmen gern Herausforderungen an, denn irgendwas geht immer", meint der 55-Jährige. Er erinnert sich an einen besonderen Auftrag: In Duvenstedt musste ein 15 mal 10 Meter großes Schwimmbad rückgebaut werden. "Wir haben die Grube mit Spänen verfüllt, damit es keinen Hall gibt. Dann wurde alles luftdicht abgedichtet, mit Estrich und Parkett versehen. So wurde der Pool zum Wohnraum."

Manchmal werden bloß Stühle geleimt, an anderen Tagen wird ein kompletter Sushi-Laden eingerichtet - samt Tresen und Beleuchtung. 1989 hat Jürgen Marquardt den Betrieb vom Vater übernommen und mit modernen Computern ausgestattet. Inzwischen kümmert er sich vorwiegend um Angebote und Planungen: Sohn Florian (32) hat die Arbeiten in der Werkstatt übernommen, wo er zwei weitere Mitarbeiter beschäftigt.

Derzeit fragen besonders viele Kunden nach Einbruchschutz, brauchen abschließbare Fenstergriffe oder Stangenverschlüsse an der Terrassentür: "Oft kommen sie aber erst, wenn es einen Einbruch in der Nachbarschaft gab."