“Altersbilder“: Ex-Regierungssprecher Heye zu Gast

Im "Ruhestand" ist er nicht. Uwe-Karsten Heye - ehemaliger Regierungssprecher unter SPD-Kanzler Gerhard Schröder - ist auch mit 74 Jahren noch vielfältig engagiert. Darüber und über die "revolutionäre Kraft" der alternden Gesellschaft spricht Uwe-Karsten Heye am morgigen Dienstag im Haus im Park am Gräpelweg 8. In der Reihe "Altersbilder" wird er sich mit Andreas Bormann (NDR Info) über seine Familiengeschichte, seinen persönlichen Werdegang und das Älterwerden unterhalten.

Der 1940 in Reichenberg im Sudetenland geborene Autor und Journalist hat eine wechselvolle Lebensgeschichte hinter sich. Sein Vater war im Krieg eingezogen worden, doch er desertierte und wurde in ein Strafbataillon versetzt. Uwe-Karsten Heyes Mutter wurde daraufhin zur Scheidung genötigt.

Die Familie sollte 1945 mit der "Wilhelm Gustloff" flüchten, nahm jedoch einen anderen Weg und sank nicht mit dem Schiff. Der Vater glaubte, seine Familie sei tot, die Mutter dachte, er sei gefallen: Erst 1960 erfuhren die Eltern voneinander - zu spät für eine Wiedervereinigung. Uwe-Karsten Heye schrieb diese tragische Geschichte später in einem Buch nieder, das mit Maria Furtwängler in der Hauptrolle verfilmt wurde.

Heye schrieb weitere Bücher, war zudem Chefredakteur der SPD-Zeitung "Vorwärts". Er arbeitete in den 70er-Jahren als Redenschreiber für Willy Brandt, später für Gerhard Schröder und danach als Generalkonsul in New York. Heute engagiert er sich vielfältig, etwa gegen Fremdenfeindlichkeit.

Der Abend mit Uwe-Karsten Heye beginnt um 19 Uhr. Eine Anmeldung unter Tel. (040) 725 70 20 oder www.koerberforum.de ist erforderlich.