Shopping-Sonntag: Einzelhändler ziehen gemischte Bilanz

"Aurakure", Martinsmarkt und verkaufsoffener Sonntag mit Krimi-Lesungen: Am Wochenende war in Bergedorf jede Menge los. Tausende Menschen strömten am Samstag und Sonntag durch die Fußgängerzonen der Stadt sowie über die verschiedenen Märkte in Lohbrügge und bei St. Petri und Pauli. Auch die Kunstausstellung in der Tiefgarage des Commundo-Tagungshotels war gut besucht. Die Bilanz einiger Veranstalter fällt dennoch etwas verhalten aus.

So ziehen Bergedorfs Einzelhändler für den letzten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres ein gemischtes Fazit. Es seien zwar an die 70 000 Besucher in der Stadt gewesen, sagt Marc Wilken, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes WSB. "Aber die tatsächliche Kauflaune der Kunden hat sich in Grenzen gehalten", bilanziert er. Grund dafür sei das schöne Wetter gewesen. "Bei diesen warmen Temperaturen war die Lust auf Wintermäntel und Pullover wohl nicht so groß", vermutet er. Am Abend besserte sich der Absatz etwas.

Umso erfolgreicher waren die Krimi-Lesungen, zum Beispiel die von Cornelius Hartz in der Weinkellerei von Have. Etwa 50 Besucher lauschten seiner Geschichte "Brook unter Räubern", in der es um das Verschwinden eines Hamburger Chefarztes geht. Und im Anschluss rissen ihm die Zuhörer seine Bücher aus den Händen. Er hatte gar nicht so viele Exemplare dabei, wie er hätte verkaufen können.

Kultur schlägt Kommerz: Dieses Fazit dürfte auch für die sechste "Aurakure" im Commundo-Hotel gelten. 63 Aussteller aus ganz Deutschland zeigten auf etwa 4000 Quadratmetern Kunstwerke aller Genres. Die Hunderten Besucher verliefen sich zwar etwas auf dem großen Gelände. Kurator Klaus Peters zeigte sich dennoch zufrieden: "Die 'Aurakure' wird von Jahr zu Jahr beliebter. Und das Niveau bleibt konstant hoch."

Mit dabei waren zum Beispiel die Malschwestern Elke Siems und Wiebke Eggers. Sie zeigten einen Film und eine Installation zum Thema Bewegung mit kleinen weißen Gipsfiguren, die an Nylonfäden von der Decke hingen und bei jedem Luftzug in Schwingungen gerieten. "Viele Besucher sind durch unsere Installation gegangen und kamen mit einem Lächeln wieder heraus", freut sich Siems. Nächstes Jahr würden die beiden Künstlerinnen auf jeden Fall gern wiederkommen.