Talkrunde: Hamburger Volksbank, Handelskammer und Sportbund sind Feuer und Flamme für Spiele 2024

Im entscheidenden Punkt waren sich die vier Herren auf dem Podium einig: Hamburg müsse unbedingt das Rennen um die Olympischen Spiele 2024 gewinnen. Der Diskussionsabend der Hamburger Volksbank am Mittwoch vor etwa 30 Gästen im Schloss bot daher keine handfeste Kontroverse, war aber informativ. Hamburg 1-Sportchef Uli Pingel befragte den Olympia-Beauftragten der Hamburger Handelskammer Reinhard Wolf, den Hamburger Sportbund-Präsidenten Dr. Jürgen Mantell und Bezirksamtsleiter Arne Dornquast zu den Chancen auf das weltgrößte Sommersportfest in knapp zehn Jahren.

Im März 2015 will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entscheiden, ob er sich mit Hamburg oder mit Berlin als Austragungsort für Olympia bewerben will. "Bis dahin müssen wir in Hamburg noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten", meinte Mantell im Hinblick auf die aktuelle Meinungsforschung. Danach sprechen sich zwar 80 Prozent der Hamburger für Olympia in Deutschland aus, aber nur 53 Prozent wollen Olympia vor der eigenen Haustür. "Dabei ist das Konzept mitten in der Hafenstadt ebenso hervorragend wie nachhaltig. Entscheidend ist, die Finanzierbarkeit des Vorhabens transparent darzustellen und auch das Vertragswerk mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) öffentlich zu machen."

Nach Worten von Reinhard Wolf kann keine andere Stadt 110 Hektar zusammenhängende Fläche wie Hamburgs Kleinen Grasbrook bieten, wo ein Stadion mit 70 000 Plätzen, eine Sporthalle "Olympic Dome" und eine Schwimmhalle ebenso Platz finden wie das olympische Dorf mit 3000 Wohnungen für Sportler und Betreuer. Der denkmalgeschützte Alten Elbtunnel versperre zeitgemäß großen Schiffen den Weg ins östliche Hafengebiet, so dass dieses Areal logistisch an Bedeutung verliere. Die Bedenken der Hafenwirtschaft gegen künftigen Wohnraum in der Nachbarschaft und daraus resultierende Beschränkungen spielten an dem Abend keine Rolle.

Arne Dornquast äußerte sich zufrieden darüber, dass die Allermöher Regatta-Strecke Bestandteil des Hamburger Olympia-Konzeptes ist. "Ansonsten ist der Bezirk Bergedorf als Trainingsstätte für Badminton-Spieler und Gewichtheber vorgesehen, die anderen Bezirke für weitere Sportarten." Dornquast sieht Chancen für die Gastgeber, in den Blick der Weltöffentlichkeit zu geraten: "Bei den Olympischen Spielen ist der Austragungsort hell ausgeleuchtet. Vielleicht läuft dann auch die Bergedorfer Kunstschau im Fernsehen."