“Sagen Sie jetzt nichts, Hildegard!“ Ungläubig wie einst auf die Nudel in Loriots Sketch über den missglückten Heiratsantrag dürfte Evelyn Hamann (* 2007) auf die gestrige Entscheidung des Bezirksamts blicken.

Die Verwaltung hat den Vorschlag, Bergedorf einen Evelyn-Hamann-Stieg zu schenken, zurückgezogen.

Gerade als die Bezirksversammlung die Benennung des malerischen Fußwegs von der Justus-Brinckmann-Straße hinauf zum Gojenbergsweg diskutieren wollte, winkte Amtsleiter Arne Dornquast ab. Begründung: Man habe mit einer derart beliebten Schauspielerin den Bogen überspannt. Sie sei zwar Hamburgerin aber nicht aus Bergedorf und ein Fußweg außerdem viel zu mickrig.

Ja, wie spaßbefreit ist das denn? Allein die Idee vom Evelyn-Hamann-Stieg hatte gestern schon Reporter und Kamera-Teams nach Bergedorf gezogen. Und nicht nur sie werden gemerkt haben, dass dieser ruhige Fußweg mit seinen vielen Stufen Potenzial hätte, der Loriot-Muse ein echtes Andenken zu setzen. Hier gibt es Platz für eine Nachbildung des legendären Sofas, auf dem das Duo die TV-Zuschauer zu begrüßen pflegte. Es könnte die Weihnachtsfeier der Hoppenstedts mit Atomkraftwerk abgebildet werden oder auf einer Schautafel der Staubsaugervertreterbesuch zu lesen sein: "Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann".

Doch so hat sich Bergedorf nur zum Steigbügelhalter irgendeiner Hamburger Hamann-Allee gemacht. Denn dieser Name wird kein Ladenhüter.

Ulf-Peter Busse