Neuer Leiter: Jan Friedolin Zimmer (24) bringt Schwung in den HiP-Chor

Wenn aus dem Musikraum im "Haus im Park" (HiP) bei offenem Fenster volltönender Chorgesang schallt, dann bleiben Passanten schon mal staunend auf dem Gräpelweg stehen und lauschen. Eingeweihte wissen: Hier probt die Formation "Männerstimmen". Da klingt die Freude durch, dass neun Monate nach dem Tod der Gründerin des Chores, Dr. Heidi Lammersdorf, ein neuer Leiter gefunden ist. Jan Fridolin Zimmer greift gekonnt in die Tasten des Klaviers und fordert die Männer stimmlich zu erstaunlichen Leistungen.

"Jan Fridolin haben wir uns von der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg geholt", berichtet Kay Lippmann. Der Wentorfer Kaufmann und Chor-Organisator hatte mit Sorge beobachtet, dass die Mitgliederzahl im Sommer von 15 auf nur noch neun Sänger schmolz. Per Aushang wurde Student Zimmer gefunden und zur ersten Probe ins HiP eingeladen.

"Das war herrlich", schwärmt der 24-Jährige. Er hat als Musik- und Geschichtsstudent gerade die erste Prüfung mit Bravour bestanden. Für die Leistung, einen 30-stimmigen gemischten Kommilitonen-Chor zu leiten, gab es Bestnoten. Strahlend sagt der junge Mann: "Ich bin glücklich, dass ich hier im Haus im Park wirken darf". Und mit ihm freuen sich die Männer, sind voll dabei, wenn Jan Fridolin Zimmer mit dem Training der Atemtechnik beginnt.

Zeit zum Studieren bleibt dem jungen Mann trotz vollem Einsatz für den Chor "Männerstimmen": Nachdem er seinen Bachelor in der Tasche hat, nimmt er vom siebten Semester an den Abschluss zum Master im Lehramt für Musik und Geschichte am Gymnasium ins Visier.

Das Zwerchfell wird bei Übungen im HiP nicht nur beim Singen in allen Höhen und Tiefen trainiert. Da ist auch lautes und herzliches Lachen an der Tagesordnung. "Und das ist bei uns ganz wichtig", sagt Bariton Kay Lippmann. Lachen und Spaß haben sei ein ganz großes Anliegen, wenn mittwochs um 19 Uhr im HiP gesungen wird. "Die meisten Männer wissen gar nicht, dass sie singen können - oft sogar sehr gut", sagt er. Das haben der älteste Sänger, Werner Wolschina (84) bereits vor Jahren und der jüngste im Chor, Tim Polster (22), kürzlich herausgefunden. Geprobt wird jetzt für ein Frühjahrskonzert im HiP-Theatersaal. Mit dem Chor des türkischen Gesprächskreises und dem Frauenchor "La Musica" wollen die Sänger an frühere Erfolge anknüpfen.

Zum Mitmachen sind Männer aller Altersgruppen eingeladen. "Niemand muss Noten lesen können", sagt Lippmann. Nur Spaß beim Singen sei Voraussetzung. Alles andere füge sich in einer tollen Gemeinschaft von selbst. Das Repertoire der "Männerstimmen" ist groß. Sie singen Lieder der 20er- und 30er-Jahre, erinnern mit "Falling in Love with you" an Elvis, haben Spaß bei a-cappella mit dem "Flying Pickets"-Song "Only you", intonieren gefühlvoll Balladen. Näheres erfahren Interessenten bei Kay Lippmann: 0152 / 531 17 181 oder Kaylippmann@t-online.de.