Gemeinsamer Besitz für 1,9 Millionen Euro versteigert

Dr. Annette Klöpper-Auffermann war die Erleichterung anzumerken: Die bekannte Bergedorfer Frauenärztin hat im Amtsgericht ein gutes Stück der gemeinsamen Vergangenheit mit dem untergetauchten Prof. Wolfgang Auffermann hinter sich gelassen: Auf ihr Betreiben ist die Villa an der Von-Anckeln-Straße 8 samt benachbartem Neubau, die die Auffermanns je zur ideellen Hälfte besaßen, versteigert worden.

Für knapp 1,9 Millionen Euro gehört das 1999/2000 zu neun Mietwohnungen umgebaute Anwesen nun dem Wentorfer Ehepaar Anja und Kay-Michael Scholz, Inhaber des Hausmaklerbüros Konstant-Immobilien. Ein Übergang, auf den Dr. Klöpper-Auffermann schon kurz nach dem Zuschlag mit den neuen Eigentümern anstieß - obwohl der Preis gut 400 000 Euro unter dem Verkehrswert blieb.

Tatsächlich dürfte finanziell kaum etwas auf ihrem Konto landen. Denn die Immobile ist noch mit 1,022 Millionen Euro bei der Deutschen Ärzte- und Apothekerbank belastet. Zudem hat das Geldinstitut im Versteigerungsverfahren am Amtsgericht offene Zinsforderungen von knapp über 800 000 Euro angemeldet, die vorrangig bedient werden müssen. So bleiben nur jene 55 000 Euro übrig, um die das Ehepaar Scholz das gerichtlich festgelegte Mindestgebot im Bieteverfahren mit einem anderen Interessenten nach oben schaukelte. Und dieser Betrag muss unter den (Noch-)Eheleuten Auffermann geteilt werden.

Wolfgang Auffermann ließ sich im Amtsgericht von seinem Insolvenzverwalter Christoph Rosenmüller vertreten. Der Berliner Anwalt ist zuständig für das Privatvermögen des ehemaligen Eigentümers der Lohbrügger Hanserad-Radiologie, der sich für zahlungsunfähig erklärt hat. Rosenmüller stimmte dem Ergebnis der sogenannten Teilungsversteigerung zu. Damit sind Spekulationen über einen Geldsegen für die vielen Gläubiger Auffermanns durch die Veräußerung dieser Immobilien verhallt.

Die Mieter der beiden Immobilien an der Von-Anckeln-Straße können nach einigen Querelen der Vergangenheit nun wieder auf ruhigere Zeiten hoffen. Die neuen Eigentümer kündigten bereits an, ausgebliebene Sanierungen kurzfristig nachzuholen. Auch der auf drei der neun Wohnungen angewachsene Leerstand soll kurzfristig beseitigt werden, sagt Anja Scholz: "Wir haben die Häuser als Anlageobjekte gekauft. Es wird keine großen Veränderungen geben."