Trend-Kraftsport auf Schulgelände

Die Freiluft-Fitnessanlage auf dem Gelände der Gretel-Bergmann-Schule hat sich in diesem Sommer zu einem Anziehungspunkt für Sportler nicht nur aus dem Stadtteil entwickelt. "Bei gutem Wetter kommen Leute aus ganz Hamburg zum Trainieren hierher", sagt der junge Sportlehrer und Kampfsportler Christopher Siechau. Gemeinsam mit sieben Gleichgesinnten gründet Siechau derzeit den Verein "Street Workout Hamburg". Die Mitglieder und weitere Sportbegeisterte treffen sich immer sonntags um 14.30 Uhr auf der Anlage, trainieren mehrere Stunden lang.

"Calisthenics" heißt ihre Sportart, die überwiegend aus den Klassikern Klimmzug, Liegestütz, Dips und Kniebeugen besteht. Calisthenics setzt stets das eigene Körperwicht zum Muskelaufbau ein, verzichtet auf Hanteln und Gewichte. "Die antrainierte Kraft kann dann in akrobatischer Form an Klimmzugstangen oder Barren angewandt werden", erklärt Siechau den Trendkraftsport. "Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, solange die Geräte dafür zur Verfügung stehen."

Bei der Gretel-Bergmann-Schule fand die Gruppe, was sie suchte. "Wir haben als prämierte sportbetonte Schule kräftig investiert, haben auf unserem Grundstück diesen Outdoor-Fitness-Park mit einem Dutzend vandalismussicheren Trainingsgeräten geschaffen, außerdem eine Frisbee-Golfanlage, fünf Outdoor-Tischtennisplatten und zwei Tischkicker für die Pausenhalle", sagt Schulleiter Karlheinz Kruse.

In den Nachmittags- und Abendstunden und am Wochenende darf der Sportpark öffentlich von jedermann genutzt werden. "Es fehlt nur noch ein Schild, dass die Benutzung auf eigene Gefahr erfolgt, aber das ist schon bestellt", sagt Schulleiter Kruse, der sich freut, dass die Anlage von den Neuallermöhern so eifrig genutzt wird - nicht nur vom Verein Street Workout.

Mit Hilfe des Stadtteilbüros Neuallermöhe und dessen "Rise"-Mitteln wollen die Calisthenics-Sportler nun noch ein 15 000 Euro teures I-Tüpfelchen setzen: ein kombiniertes Multifunktions-Turngerät mit mehreren Barren und Recks, das maßgeschneidert ihrer Sportart dient. Den Platz dafür hat die Gretel-Bergmann-Schule schon bereitgestellt. Stadtteilbüro-Leiter André Braun ist zuversichtlich: "Das letzte Wort hat aber im Dezember die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt."