Bergedorf (upb). Die Diskussion um ein mögliches Massengrab auf dem Russischen Ehrenfriedhof nahe der Kapelle II an der August-Bebel-Straße rückt Bergedorfs dunkelstes Kapitel wieder ins Blickfeld.

Warum zeigen mehr als 100 der 652 Grabsteine auf dem eigentlich Soldaten vorbehaltenen Areal Namen von Zwangsarbeitern? Wo liegen die Leichen der verschwundenen 100 Soldaten? Wieso kamen Kriegsgefangene im Jahr 1941 völkerrechtswidrig ins KZ Neuengamme?

Antworten geben Dr. Reiner Möller von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und Christian Römmer, Leiter des Kultur- & Geschichtskontors, morgen bei einem gemeinsamen Vortrag in der Katholischen Akademie Hamburg am Herrengraben 4. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt kostet 5, ermäßigt 3 Euro.

Während Reiner Möller die Hintergründe der Überstellung von Zwangsarbeitern in das KZ Neuengamme beleuchtet, berichtet Christian Römmer über die Arbeitskommandos sowjetischer Kriegsgefangener in Hamburg. "Zu deren frühesten gehört das bereits im November 1941 eingerichtete Kommando beim Betonwerk Bentin in Lohbrügge", sagt Römmer. "Aber auch der Einsatz sowjetischer Kriegsgefangener in der Vierländer Landwirtschaft wird zur Sprache kommen."