Bergedorf (bb). Er war ein Urgestein der Bergedorfer Musikszene, konnte wie kaum ein anderer Menschen zu begeisterten Sängern machen und riesige Konzerte organisieren.

Jetzt trauern Familie, Freunde und Weggefährten um ihn. Prof. Herbert Rühl ist im Alter von 89 Jahren verstorben.

Musik war Rühls Leben. Als Student der Musikpädagogik und Schulmusik unterrichtete er Mitte der 1950er-Jahre Musik an der Haushalts- und Handelsschule - und das, obwohl dieses Fach an Berufsschulen damals nicht üblich war. Kurze Zeit später gründete er den Bergedorfer Kantatenkreis, mit dem er in Hamburg große Erfolge feierte. Legendär waren auch die offenen Singen, zu denen er regelmäßig lud. 1959 übernahm er dann für 26 Jahre die Leitung der Jugendmusikschule Hamburg.

In Erinnerung wird er den meisten Bergedorfern allerdings als Gründer des Jugendmusikanten-Wettstreits bleiben. Vor 51 Jahren rief er dieses Projekt ins Leben, saß der Jury noch bis vor ein paar Jahren vor. "Besonders wichtig war ihm immer, Jugendlichen und Nicht-Musikern das Musizieren näher zu bringen", erinnert sich Mitorganisatorin Christine Schiller.

Doch nicht nur fachlich sei Rühl außergewöhnlich gewesen, ist sich Schiller mit anderen Weggefährten einig. "Er war ein sehr charismatischer Mensch mit einer starken Persönlichkeit", sagt Kantor Gregor Bator. Mit seinen Anekdoten habe er die Menschen immer wieder zum Lachen gebracht. Und auch Bergedorfs Musikalien-Händler Stefan von Merkl betont: "Mit seiner lockeren Art hat er immer wieder überrascht und gute Laune verbreitet."

Die Trauerfeier für Prof. Herbert Rühl ist für Donnerstag, 4. September, um 11 Uhr in der Kirche St. Petri und Pauli am Hasseplatz geplant. Statt Blumen bittet seine Familie um Spenden für den Verein "Nestwerk", der Musikprojekte für Kinder unterstützt (Kto.-Nr. 1234 200 200, BLZ 200 505 50). Die Beisetzung wird im engsten Familien- und Freundeskreis erfolgen.