Lohbrügger Markt: Pläne werden Ende September diskutiert

Die Zukunft des Lohbrügger Marktes ist erneut vertagt. Im jüngsten Hauptausschuss traf Arne Dornquast, Bezirksamtsleiter und erklärter Aufwertungs-Fan, auf die kritische Phalanx der Politik. Alle in der Bezirksversammlung vertretenen Fraktionen mögen nicht so recht glauben, dass das überwiegend als kostenloser Parkplatz sowie mittwochs und sonnabends vom Wochenmarkt genutzte Areal jemals zu Dornquasts erträumtem zentralem Platz der Lohbrügger wird.

"Das Aufwertungspotenzial ist sehr begrenzt", fasste Norbert Fleige (Grüne) seine Eindrücke aus den vergangenen sechs Jahren zusammen. Seit 2008 diskutiert die Bezirksversammlung bereits über eine attraktivere Zukunft der zentralen Asphalt-Fläche, die Stadtplaner 1967 im Zuge der Totalzerstörung des ursprünglichen Sander Ortskerns geschaffen hatten. Auch Lutz Jobst (Linke) machte deutlich: "Ein bloßes Aufhübschen des Parkplatzes wird es mit uns nicht geben."

Dornquast hielt dagegen, dass die von der Politik vor einem Jahr gestoppten, 1,3 Millionen Euro teuren Umbaupläne den Abschluss der neu gestalteten Lohbrügger Einkaufsstraße hätten bilden sollen. Nach dem Polit-Veto liefen dafür derzeit aber nur erste Voruntersuchungen: Von 59 000 Euro vorgesehenen Planungsmitteln seien erst 7500 Euro für zwei Bohrungen zur Baugrund-Untersuchung ausgegeben.

Während Jörg Froh für die CDU jeglichen Umbau ablehnte, gab sich SPD-Fraktionschef Paul Kleszcz durchaus interessiert: "Der Lohbrügger Markt braucht unzweifelhaft eine Aufwertung, das haben immer wieder auch die Bürgerbefragungen gezeigt. Bevor wir darüber aber entscheiden, wollen wir die genauen Pläne sehen." Einstimmig folgte der Hauptausschuss seinem Vorschlag, das Thema im nächsten Verkehrsausschuss detailliert zu diskutieren (Montag, 29. September, Rathaus).

Die Zeit drängt: 2015 ist das letzte Jahr, in dem Lohbrügger Projekte noch zu 50 Prozent aus dem Hamburger Topf für soziale Stadtteilentwicklung bezuschusst werden können. Dass ein neuer Platz am Ende zumindest von den Autofahrern bejubelt wird, glaubt Jörg Froh nicht: "Es könnte sein, dass Hamburg hier dann Parkgebühren erhebt." Tatsächlich hat der Senat bereits beschlossen, alle öffentlichen Parkplätze der Hansestadt gebührenpflichtig zu machen - im Frühjahr 2013.