BeLaMi-Biergarten: Morgen ist Halbzeit der Lese-Saison

Schon in jungen Jahren gilt er unter Literatur-Experten als "Wunderkind": 1957 in Ostberlin geboren, veröffentlicht Uwe Kolbe als 19-Jähriger erste Gedichte in der Zeitschrift "Sinn und Form". Er wird vom Schriftsteller Franz Fühmann gefördert. Mit Spannung erwarteten Kritiker daher auch den ersten großen Roman des Autors. Aus "Die Lüge liest er morgen im BeLaMi-Biergarten.

Der Roman erzählt die Geschichte von einem Vater-Sohn-Konflikt in der DDR, obwohl das Staaten-Kürzel nie exakt genannt wird. Der Vater kommt freiwillig aus dem Westen, um im Land seiner Hoffnungen zu dienen. Der Sohn arbeitet als Komponist, sammelt die Klänge seiner Generation und muss sich mit der Zensur arrangieren. Als der Sohn Karriere macht, steht plötzlich der Vater vor der Tür. Was folgt ist ein lebenslanger Kampf.

Dass die Biografie vom Autor in die Geschichte eingeflossen ist, liegt dabei nahe: Uwe Kolbe selbst geriet aufgrund seines Schreibens in Konflikt mit der DDR-Kulturpolitik, siedelte 1987 nach Westdeutschland über, lebte in Hamburg, wo er heute nach Jahren in Tübingen, Berlin sowie Stipendien-Aufenthalten in den USA wieder wohnt. Kolbes Vater Ulrich arbeitete für die Staatssicherheit und überprüfte dabei Personen des kulturellen Lebens - darunter seinen eigenen Sohn.

Im Biergarten vom BeLaMi (Holtenklinker Straße 26) beginnt die Lesung von Uwe Kolbe um 20.30 Uhr. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, mit mehr als 10 Literaturpreisen und Stipendien, darunter dem Heinrich-Mann-Preis oder dem Lyrikpreis Meran, gewürdigt.

Die Lesung kostet keinen Eintritt. Am Ende des Abends geht ein Hut rum, in den Zuhörer Geld werfen können.

Weitere Lesungen: 13.8, Jo Berlien - "Erzählungen und Kurzgeschichten"; 20.8, Till Rather - "Treibland"; 27.8, Alexander Posch - "Sie nennen es Nichtstun"; 3.9, Burkhard Spinnen - "Zacharias Katz".