Bergedorf (cr). Der Hamburger Arbeitsmarkt leidet unter der Sommer- und Ferienzeit.

In allen Bezirken ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Juni gestiegen. 75 325 Menschen sind nun in ganz Hamburg arbeitslos gemeldet (+2306). In Bergedorf fiel der Anstieg (+145 auf 5317 Arbeitslose) vergleichsweise gering aus - doch in Bezirken wie Altona ist die Zunahme deutlich, wohl nicht nur saisonbedingt: Im Vergleich zum Juli 2013 sind 5,6 Prozent mehr Menschen erwerbsbeitslos.

Diese Vorjahreszahlen werden gern als Vergleich herangezogen, auch um schlechtere Bilanzen zu relativieren. Tatsächlich liegt Bergedorfs Arbeitslosenquote (alle zivilen Erwerbspersonen) trotz des jetzigen Anstiegs bei 7,9 Prozent - vor einem Jahr noch bei 8,0 Prozent. So gut sieht es aber in den anderen Bezirken längst nicht aus, dort liegt die Quote durchweg über der von vor einem Jahr.

Eine Arbeitsmarkt-Flaute zur Sommerzeit ist nicht ungewöhnlich: Verträge enden oft zum Sommer, neue Mitarbeiter werden erst nach der Urlaubszeit eingestellt. Insgesamt falle der saisonale Anstieg etwas geringer aus als 2013, sagt Sönke Fock, Chef der Agentur für Arbeit. Dieses Resümee zieht für Bergedorf auch Matthias Finck von der hiesigen Geschäftsstelle der Arbeitsagentur. Indikatoren wie die gute Entwicklung im Vergleich zum Juli 2013 würden auf eine "weiterhin stabile Entwicklung des Arbeitsmarktes" hindeuten.

Derzeit sei der Stellenmarkt in Bergedorf "verhalten", der Trend aber positiv. Bereits jetzt würden Arbeitsplätze für die Zeit ab September gemeldet. 293 neue Arbeitsstellen meldeten Bergedorfer Arbeitgeber im Juli; dies ist eine Steigerung von 46 gegenüber dem Vormonat. Auch der Bestand an Arbeitsstellen ist angestiegen (+85). Arbeitgeber würden "überwiegend gut ausgebildete und berufserfahrene Fachkräfte" suchen, so Finck. Den gemeldeten Arbeitslosen mangele es teilweise aber an den nachgefragten Qualifikationen.

Auf dem Ausbildungsmarkt ist es derzeit ruhig, werden wenige Stellen gemeldet. Es seien aber noch einige Stellen im Bestand. Jugendliche und ihre Eltern hätten die Möglichkeit, auch ohne Terminabsprache beim Arbeitgeberservice vorstellig zu werden.