Schlussverkauf: Händler reduzieren Ware bis zu 50 Prozent

Der Sommer ist zwar gerade mal ein paar Wochen alt, doch den Schlussverkauf haben Bergedorfs Einzelhändler bereits eingeläutet. Karstadt sowie Peek & Cloppenburg locken Kunden mit Rabatten zwischen 30 und 50 Prozent. Und auch in Schuhgeschäften wie Schüttfort sind die Sommermodelle um 40 Prozent reduziert.

"Wir müssen Platz schaffen für die Herbstware", sagt Nina Matiske, stellvertretende Geschäftsführerin bei Karstadt. Und das scheint zu funktionieren. In dem Kaufhaus wie auch beim Herrenausstatter Willhoeft gibt es teilweise nur noch Einzelexemplare. "Umso günstiger sind die Preise", betont Inhaberin Martina Willhoeft (43).

Quer durch die Republik sind die Lager der Textilhändler nicht so prall gefüllt wie im vergangenen Jahr. "Das sommerliche Wetter der vergangenen Wochen hat viele Kunden schon vor den Preisnachlässen in die Geschäfte gelockt", sagt Stefan Hertel, Sprecher beim Handelsverband Deutschland (HDE) in Berlin. Schnäppchenjäger finden dennoch ein großes Angebot mit Sonderpreisen vor.

Nach Hertels Worten kann der Einzelhandel in Deutschland mit dem ersten Halbjahr 2014 zufrieden sein. Der Umsatz lag mit etwa 220 Milliarden Euro etwa zwei Prozent über dem Vorjahreshalbjahr. Rechnet man die Preissteigerungen herunter, bleibt noch eine Steigerung von einem Prozent. "Die Bedingungen sind gut, wir haben eine hervorragende Konsumstimmung und eine hohe Erwerbstätigkeit", erläutert Hertel.

Für Hamburg meldet Sprecherin Monika Dürrer vom Einzelhandelsverband Nord beim Umsatzwachstum "eine schwarze Null". Auf 11,6 Milliarden Euro wird der Einzelhandelsumsatz der Hansestadt fürs gesamte Jahr 2014 derzeit geschätzt. "Wir wachsen nicht mehr exorbitant, denn die Menschen geben mehr Geld für steigende Mieten und Energiekosten aus", erklärt Dürrer.

Sorgen bereitet dem stationären Einzelhandel laut Hertel der weiter expandierende Online-Handel, der beim Umsatz im ersten Halbjahr 2014 bundesweit noch einmal um 17 Prozent Umsatz zugelegt hat. Er verbucht jetzt bereits neun Prozent vom gesamten Einzelhandelsvolumen.