Bergedorf (tv). Mit monatlich 3,22 Euro Betriebskosten pro Quadratmeter kommen Mieter in Hamburg nicht billig davon.

Der Bundesdurchschnitt liegt mit 3,19 Euro etwa ein Prozent niedriger. Diese Zahlen für 2012 hat der Mieterverein zu Hamburg gestern bekannt gegeben. Die Kosten für Hamburger Mieter teilen sich auf in 1,10 Euro für Heizung, 31 Cent für Warmwasser und 1,81 Euro für die kalten Betriebskosten. So fielen für eine Hamburger Wohnung mit 70 Quadratmetern im Schnitt 2704,80 Euro Betriebskosten an. Teurer als im Bundesdurchschnitt kommen die Hamburger insbesondere die Müllbeseitigung (monatlich 28 Cent/Quadratmeter, Bund: 16 Cent) und die Grundsteuer (25 Cent, Bund: 19 Cent).

"Mit unserem aktuellen Betriebskostenspiegel für Hamburg haben die 700 000 Mieterhaushalte die Möglichkeit, die eigenen mit den durchschnittlichen Betriebskosten in der Hansestadt zu vergleichen", erklärt Siegmund Chychla vom Mieterverein zu Hamburg. Oftmals falsch abgerechnet werde nicht nur von privaten Vermietern, sondern auch von Saga/GWG und Genossenschaften.

Mieterverein-Geschäftsführer Dr. Eckard Pahlke nennt die häufigsten Fehler in Hamburger Abrechnungen: "Fahrstuhl-Reparaturen werden oft als Wartung getarnt, weil sie dann umlagefähig wären. Auch die Miete für die Rauchwarnmelder wird oftmals dem Mieter in Rechnung gestellt, was aber rechtswidrig ist. Nicht jährlich wiederkehrende Kosten wie etwa für Baumfällungen muss ebenfalls der Vermieter zahlen." Und dann ist da noch die Sache mit dem Kammerjäger. Dessen Einsatz muss der Mieter nur bezahlen, wenn sein Verhalten den Ungeziefer-Befall verursacht hat. Pahlke weiß von einem Mieter, dem 540 Euro für Rattenbekämpfung in Rechnung gestellt wurden: "Dabei kamen die Ratten eindeutig von den Müllhalden eines benachbarten Restaurants."

Nebenkosten senken können Mieter nicht nur durch sparsames Heizen und Duschen. Pahlke: "Konsequentes Mülltrennen verringert das Restmüllaufkommen. Dann kann man vom Vermieter eine kleinere Mülltonne fordern."