Erdarbeiten: Bagger zertrennt Hausanschluss - Nettelnburger Straße gesperrt

Das dünne gelbe Kunststoffrohr konnte der Baggerschaufel nicht standhalten. Der Baggerfahrer merkte nicht einmal einen Widerstand, doch plötzlich zischte es bedrohlich aus der einen Meter tiefen Baugrube im Fußweg - Gasalarm!

Gestern um 13.20 Uhr waren damit die Erdarbeiten an der Nettelnburger Straße in Höhe Hausnummer 125 jäh unterbrochen. Die Arbeiter stellten ihre Maschinen ab, brachten sich in Sicherheit. Feuerwehr und Polizei rückten mit einem Großaufgebot an, sperrten den Bereich zwischen Nettelnburger Landweg und Oberem Landweg weiträumig ab.

Während die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Nettelnburg eine Wasserversorgung aufbauten und Kameraden mit einem Strahlrohr in Stellung gingen, führte ein Trupp der Berufsfeuerwehr unter Atemschutz Messungen durch. Diese ergaben eine gefährliche Gaskonzentration im direkten Umfeld der Baugrube. Die Bewohner von sechs Reihenhäusern südlich der Nettelnburger Straße mussten ihre Heime verlassen.

Nun trafen auch die Spezialisten des Umweltdienstes der Feuerwehr und das Detektionsfahrzeug "SIGIS" ein. Das an der Technischen Universität Harburg entwickelte "Scanning Infrared Gas Imaging System" kann für das Auge unsichtbare Gefahrstoffe in der Luft aus bis zu mehreren Kilometern Entfernung auf Monitoren sichtbar machen. Deutlich war zu erkennen, wie sich die hochexplosive Erdgaswolke unter einem über der Baugrube stehenden Baum gesammelt hatte.

Mitarbeiter der E.ON Hanse konnten die Gaszufuhr schließlich direkt an der Schadensstelle absperren: "Glücklicherweise war lediglich ein vier Zentimeter dickes Hausanschlussrohr betroffen."

Um sicherzugehen, dass sich kein Gas in den Kellern der umliegenden Häuser gesammelt hat, wurde jedes Haus einzeln überprüft und "freigemessen". Erst dann gab die Feuerwehr Entwarnung.

Das zerstörte Gasrohr war das vorläufige Ende einer unschönen Kettenreaktion. Ein Defekt in der Wasserleitung hatte ein Strom-Erdkabel beschädigt. Dieses sollte eigentlich ersetzt werden. Doch schon am Montag zertrennten die Arbeiter dabei das Kabel für Telefon und Internet, nun auch den Gasanschluss. Das Rohr wurde auf einer Länge von 1,20 Metern noch gestern Nachmittag ausgetauscht.