Lohbrügge (bb). Die Nachricht schlug damals ein wie ein Blitz: Am 11. März musste die Caritas-Tochter “Caritas Hamburg Wohnen & Soziale Dienstleistungen GmbH“ Insolvenz anmelden. Sieben Einrichtungen, darunter das Haus Johannes XXIII. in Lohbrügge, stehen seitdem vor dem Aus.

Doch von Zukunftsängsten ist in dem Pflegeheim kaum etwas zu spüren. "Im Alltag spielt dieses Thema keine Rolle, der Betrieb in allen Häusern läuft ganz normal weiter", betont Caritas-Sprecher Timo Spiewak.

Dabei muss das angeschlagene Unternehmen seit Juni wieder auf eigenen Beinen stehen. Denn die drei Monate, in denen die Gehälter von der Bundesagentur für Arbeit als sogenanntes Insolvenzgeld gezahlt wurden, sind nun vorbei. "Zurzeit werden Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer aus der Insolvenzmasse beglichen", wie Insolvenzverwalter Dr. Sven-Holger Undritz betont.

Wie lange die Caritas-Tochter diese Kosten noch stemmen kann, ist ungewiss. Denn auch ein Investor ist immer noch nicht gefunden. Undritz zeigt sich aber zuversichtlich: "Es gibt mehrere Interessenten, mit denen derzeit verhandelt wird." Das Interesse an den Pflegeeinrichtungen sei nachhaltig. Und weiter: "Ich rechne für August oder September mit einer Entscheidung. Und ich bin zuversichtlich, dass es zu einer guten Lösung für sämtliche betroffenen Einrichtungen kommen wird."

Eine gute Nachricht gibt es denn auch: So wurde für die ebenfalls von der Pleite bedrohte Caritas-Berufsschule in Hamburg-Eimsbüttel vergangene Woche ein neuer Betreiber gefunden: die Senator Beteiligungen GmbH. Das Unternehmen wurde 1983 gegründet und betreibt in Zusammenarbeit mit der Pflege-Gruppe Convivo 66 Einrichtungen mit etwa 5260 Pflegeplätzen und gut 950 Einheiten für Betreutes Wohnen.