Kriminalität: Bereits 400 Fälle seit Januar

Es passiert blitzschnell: Man sitzt in einem Café, verlässt kurz seinen Platz oder ist unachtsam, und schon ist das Portemonnaie, im schlimmsten Fall auch das Handy weg. Bemerkt man den Diebstahl, sind die Täter meist über alle Berge.

In der Hamburger City treiben derzeit vermehrt Taschendiebe ihr Unwesen. Allein im ersten Quartal des Jahres haben Langfinger in der Innenstadt bereits mehr als 400 Mal zugegriffen. Ihr Fokus: Gäste in gut besuchten Restaurants und Cafés.

Ob dieser Trend auch nach Bergedorf geschwappt ist, vermag Kripo-Chef Jörg Nowostawski nicht zu sagen, da die Zahlen für dieses Frühjahr noch nicht ausgewertet sind. "Es hat aber im vergangenen Jahr einen merklichen Anstieg von Taschendiebstählen gegeben", erinnert er sich. Wurden 2012 im Bezirk noch 352 Fälle erfasst, waren es 2013 bereits 572. Hamburgweit stieg die Zahl in diesem Zeitraum von 13 200 auf 15 600.

Als schwerpunktmäßige Tatorte in Bergedorf nennt Nowostawski den Bahnhof und allgemein Veranstaltungen mit vielen Menschen, wie den Weihnachtsmarkt. Über die Täter sagt er: "Oft handelt es sich um Einzelpersonen, manche Diebe sind aber auch zu zweit unterwegs, um die Beute schnell zu übergeben."

Im Vergleich zu den Taschendiebstählen ist die Zahl der Ladendiebstähle im Bezirk relativ konstant geblieben. Sie sank von 1038 Fällen (2012) auf 1033 (2013), nicht jedoch im Stadtteil Bergedorf. Dort stieg die Zahl von 643 auf 672. Der Grund: die zahlreichen Geschäfte.

Dafür spricht auch ein aktueller Fall, bei dem fünf Frauen mit Diebesgut im Wert von etwa 600 Euro gefasst wurden. Die Bergedorferinnen im Alter zwischen 19 und 40 Jahren saßen auf einer Bank am Bahnhof und begutachteten ihre Beute, darunter Schuhe, Blusen und Strumpfhosen, als ein DB-Sicherheitsmann auf sie aufmerksam wurde und die Polizei alarmierte. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass die Waren noch etikettiert waren, die Frauen aber keine Kassenbons hatten. Die Polizei vermutet, dass die Frauen auf Diebestour im CCB waren.