Bethesda: Stiftungs-Chef Meincke feiert heute 70. Geburtstag

War er 1988 oder 1989 in den Vorstand gekommen? Ach, so genau weiß er es nicht mehr, aber zumindest gefühlt ist Prof. Dr. Eberhard Meincke schon ein ganzes Leben lang dem Bethesda-Krankenhaus verbunden. Schließlich war es sein Vater, der die Bergedorfer Klinik gründete. Und ihm selbst oblag einst die Federführung der Fusion zwischen Bethesda und AK Bergedorf. Etwa 600 Mitarbeiter gratulieren ihm heute zum 70. Geburtstag.

Und auch die ganze gesundheitspolitisch engagierte Familie wünscht noch viele kerngesunde Jahre: Da ist etwa der Bruder, der als Vorstandsvorsitzender der Behrmann-Stiftung seine älteste Nichte um Mitarbeit fragte. Da ist auch der Sohn, der seit einem Jahr im Aufsichtsrat der Bethesda-Stiftung sitzt.

Seit 2006 ist die Evangelische Stiftung Bethesda die alleinige Gesellschafterin der Klinik. Meincke leitet seit elf Jahren den Vorstand, zudem seit 14 Jahren den Aufsichtsrat - eine eher ungewöhnliche Personalunion. "Eigentlich bräuchten wir keinen Aufsichtsrat, da müsste es mehr Mitarbeiter geben oder eine höhere Bilanzsumme. Aber als christlich geprägtes Haus finden wir es gut, unsere Mitarbeiter auf diese Weise besser involvieren zu können", sagt der Träger des Bundesverdienstkreuzes.

Und derzeit tut sich viel in der Klinik am Glindersweg: Für zehn Millionen Euro wird eine neue Geriatrie mit 30 Betten gebaut, "wir wollen den Neubau Anfang Oktober einweihen", sagt Eberhard Meincke, der nahtlos gleich für das nächste Projekt einen Bauantrag stellte: "Mit sieben Millionen Euro der Behörde wollen wir die Operationsmöglichkeiten erweitern und die Intensivstation ausbauen." Wenn alles glatt läuft, starten die Bauarbeiten dafür im Herbst. Glücklich laufe auch die erst im Januar gegründete kardiologische Abteilung um Oberarzt Dr. Peter Unger, demnächst werde ein großes Symposium im "Herzzentrum Bergedorf" geplant.

Einzig die Richtlinien für die Zertifizierung zum Schlaganfall-Zentrum bereiten dem Bethesda noch Sorgen. Denn um diese zu erfüllen, musste man sich von dem selbstständigen Neurologenteam Dr. Gerhard Winkler und Dr. Alaleh Raji trennen, "so arbeiten wir jetzt mit eigenen Neurologen", sagt Meincke.

Unterdessen hofft das Ärzteteam eine mindestens 200 Quadratmeer große Praxis in der City Bergedorfs zu finden: "Wir bleiben auf jeden Fall im Zentrum des Bezirks. Unser Traum ist eine zentrale Notfallpraxis, am besten mit ambulanter Tagesklinik für die gut 400 Patienten mit Multipler Sklerose", sagt Dr. Raji.