Bergedorf (tv). “Wir machen es wahrhaftig nicht gern, aber wir müssen es tun“, knurrt Egbert Meyer-Lovis.

Wenn der Hamburger Sprecher der Deutschen Bahn an die Toiletten im Bahnhof Bergedorf denkt, sträuben sich ihm die Nackenhaare. Zum wiederholten Mal reparieren Mitarbeiter der DB Service die schweren Vandalismusschäden in der Herrentoilette. Mehr als 20 000 Euro kostet es laut Meyer-Lovis dieses Mal. Noch bis Ende nächster Woche könnte es dauern, dann müssen notdurftgepeinigte männliche Bahnkunden nicht mehr klammheimlich aufs Damenklo schleichen. Sofern die Herrentoilette nicht bald wieder zum Objekt blinder Zerstörungswut wird.

Feuer, zertretene Becken und Türen, herausgerissene Armaturen - seit der Eröffnung des neuen Bahnhofs im Jahr 2011 wurden die Klos mehr als ein Dutzend Mal beschädigt. Martialische Drehgitter und sogar Überwachungskameras am Eingang helfen nicht. Als vor wenigen Wochen sogar die Deckenplatten zerstört, Strom- und Lüftungsleitungen darüber herausgerissen waren, kündigte die Bahn an, die Toiletten ganz und gar schließen zu wollen. "Wir sind gesetzlich nicht verpflichtet, in Bahnhöfen Toiletten vorzuhalten", erklärte seinerzeit Bahnsprecher Meyer-Lovis.

In Bergedorf aber ist die Lage anders, hat die Bahn nun festgestellt. Hier hat sie sich gegenüber den Gastronomen im Bahnhof vertraglich verpflichtet, Toiletten zu betreiben. "Das war damals für uns die Bedingung, im Bahnhof unser Restaurant zu eröffnen", sagt Gebietsleiterin Katja Tritsch von McDonald's.