Unsere Tierwelt: Fasane sind weit verbreitet, haben aber auch viele Feinde

Wer hat sich nicht schon erschreckt, wenn auf einer Wanderung, etwa am Marschbahndamm, ein Fasan mit lautstarkem Doppel-Schrei und Getöse aus der Wiese aufstieg und in niedriger Höhe davonflatterte.

Auf den jetzt schneebedeckten Flächen ist ein Fasanenmännchen leicht zu entdecken. Der Hahn fällt durch sein farbiges Gefieder auf, die Henne hingegen ist schlicht und unauffällig gefärbt. Beide sind etwa haushuhngroß und in unserer Wiesenlandschaft mit Baum- und Heckenbestand häufig. Hier finden Fasane genügend Samen, Getreidekörner, Beeren und Eicheln. Kleine wirbellose Tiere wie Schnecken, Regenwürmer und Insekten gehören ebenso zur Nahrung. Damit harte pflanzliche Anteile in dem muskulösen Magen zermahlen werden können, picken Fasane hin und wieder kleine Steinchen auf.

Fasane haben viele Feinde: Bereits die Bodenbrut wird von Ratten, Mardern, Krähen, Elstern und selbst von Igeln gern ausgeräubert. Auch ausgewachsene Fasane müssen sich vor Habicht, Fuchs, Steinmarder, jetzt vielleicht auch vor dem Marderhund hüten. Im Herbst finden sie auf den abgeernteten Feldern weniger Deckung, die Jagdzeit beginnt am 16. Oktober und endet am 15. Januar.

Fasane sind meistens standorttreu. Mitte März beginnt die Balz und das Aussehen des Hahns verändert sich. Seine roten Gesichtsfelder entwickeln sich zu sogenannten Rosen. Er versucht mit zusätzlichem Flügelschlagen, durchziehende Hennen zu bewegen, in seiner Nähe zu bleiben. Mit vehementem Imponiergehabe verteidigt er sein Revier gegen konkurrierende Rivalen. Nach der Paarung bleibt die Henne im Revier und beginnt zu brüten, während der Hahn nach weiteren Hennen Ausschau hält, die er begatten kann. Erst nachdem alle Hennen brüten, ist der Hahn nicht mehr an der Verteidigung seines Reviers interessiert. Das Brutgeschäft und die Aufzucht der Jungen überlässt er meist den Hennen.

Die ursprüngliche Heimat der Fasane ist Asien, jedoch wurden schon von den Römern Fasane im Rheinland ausgewildert. Heute sind sie fast in ganz Europa verbreitet. Diejenigen Fasane, die uns vertraut sind, entwickelten sich durch Züchtungen unterschiedlicher Unterarten zu einer Mischform. Aufgrund seines weißen Halsrings ähnelt der abgebildete Fasan der Unterart Phasianus cholchicus torquatus.