Bergedorf (bb). Die Zahl der Erwerbslosen ist in Bergedorf im Januar saisonbedingt deutlich gestiegen.

Das hat die Agentur für Arbeit gestern mitgeteilt. Im Januar waren im Bezirk 5627 Menschen ohne festen Job und damit 411 mehr als im Dezember, eine Steigerung von 0,6 Prozentpunkten. Die Quote beträgt 8,4 Prozent, in Hamburg sind es 7,9 %.

Die Gründe für den Anstieg sieht der Chef der Bergedorfer Arbeitsagentur Ulf Fock in der Beendigung vieler Arbeitsverhältnisse zum Ende des Jahres. Zudem sei das Einstellungsverhalten vieler Arbeitgeber zum Jahreswechsel eher verhalten. Ein Grund: Im Dezember gebe es sehr viele Feiertage, an denen Personaler nicht arbeiteten. Fock: "Dieser Anstieg bewegt sich im erwarteten Rahmen."

Wie in Bergedorf sind im Januar auch in allen anderen Bezirken Hamburgs die Arbeitslosenzahlen gestiegen. So waren in der Hansestadt im Januar 76 141 Menschen ohne festen Job und damit 7,1 Prozent mehr als im Dezember und 4,9 Prozent mehr als im Januar 2013.

Für Fock startet der Arbeitsmarkt dennoch gefestigt ins neue Jahr: Der Anstieg ist im aktuellen Monat im Vergleich zu den Jahreswechseln von 2009 bis 2013 niedriger ausgefallen. Als positiv bewertet er auch, dass Bergedorfer Arbeitgeber im Januar 127 neue Stellen meldeten - zwölf mehr als im Dezember.

An der aktuellen Debatte über die Rente mit 63 für langjährig Versicherte will sich Fock indes nicht beteiligen. Noch sei völlig unklar, wie viele Personen tatsächlich diese Rente abschlagsfrei in Anspruch nehmen können. In der Diskussion gelte es aber zu beachten, dass es immer mehr ältere Beschäftigte in Deutschland gebe: "Es kann sein, dass wenn immer mehr Beschäftigte früher in den Ruhestand gehen, dies den Fachkräftemangel fördert."

Aktuelle Zahlen der Techniker Krankenkasse belegen eine Entwicklung: In der älter werdenden deutschen Gesellschaft wachsen die Chancen von Älteren auf dem Arbeitsmarkt. So ist etwa die Zahl von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten über 60 Jahren in Hamburg allein im vergangenen Jahr um knapp sieben Prozent gestiegen. Von insgesamt 870 336 Beschäftigten waren 50 156 in der Hansestadt 60 Jahre und älter.