Umzug nach Bergedorf bis zum 1. Februar

Die ersten Schränke und Kartons haben ihre Reise schon überstanden. Gestern begann das Labor-Unternehmen Galab seinen Umzug von Geesthacht nach Bergedorf. Vier große Lkw transportierten einen Tag vor Heiligabend zunächst nur die Büros von Geschäftsführung, Vertrieb und Marketing ins nagelneue Gebäude am Schleusengraben, wo der bereits funktionsfähige Fahrstuhl sie in die zweite Etage hob.

"Im Januar geht es mit den Labors weiter, das wird eine Operation am offenen Herzen", beschreibt Geschäftsführer Jürgen Kuballa. Denn weil der Betrieb der auf die Untersuchung von Lebensmitteln spezialisierten Firma während des Umzugs weiterläuft, kann der nur an den Wochenenden des neuen Jahres schrittweise erfolgen. "Erst wenn eine Laborgruppe hier in Bergedorf perfekt arbeitet, packt die nächste in Geesthacht zusammen und kommt rüber." Bis zum 1. Februar sollen alle 130 Galab-Mitarbeiter mit ihren Arbeitsplätzen umgezogen sein.

Kerngeschäft des Hightech-Unternehmens ist die Untersuchung von Lebens- und Futtermitteln auf Schadstoffe und Gifte, zum Beispiel Pestizide, Dioxine oder Arzneimittel. In Zeiten von Futtermittel- und Pferdefleisch-Skandalen ist das ein rentables Geschäft - mit erfreulichen Folgen: "Wir planen einen Ausbau auf 200 Arbeitsplätze", sagt Marcus Demuth (32), Assistent der Geschäftsführung.

8,5 Millionen Euro hat Galab sich das neue Haus auf dem etwa 4500 Quadratmeter großen Grundstück kosten lassen - und setzt beim Heizen und der extrem energiefressenden Kühlung des Labors auf moderne Technik. Ein 1000 Kubikmeter Wasser fassender Eisspeicher im Boden dient als Energiespeicher für eine Wärmepumpe. Im Sommer kühlt sie über ihr Rohrsystem in den Fußböden das Gebäude. Die abgeführte Wärme lädt den Speicher bis Herbst auf bis zu 17 Grad Celsius auf. Im Winter wird dem Speicher über die Wärmepumpe umgekehrt so lange Heizenergie entzogen, bis das Wasser friert.

Die Umsiedlung des Unternehmens nach Bergedorf kam seinerzeit nicht ganz freiwillig in Gang. Als ehemalige Existenzgründung war die Förderzeit von Galab in dem Geesthachter Innovations- und Technologiezentrum (GITZ) abgelaufen. Bei der Suche nach einer neun Bleibe fühlte sich die Firma nicht hinreichend unterstützt und entschied sich für den neuen Standort nahe der A 25.