Lohbrügge (stri). “Aufwind für Gemeinsamkeit“ nennt sich ein neues Projekt, das sich mit dem Thema Demenz beschäftigt.

Lohbrügge steht Modell für die Hochschule für Angewandte Wissenschaften, "weil hier viele ältere Alleinstehende leben", fand Annette Beyer von der Fakultät Soziale Arbeit heraus. Im Auftrag von Gesundheitsbehörde und Pflegekassen dürfen nun bis 2015 Lernwerkstätten zum Thema angeboten werden.

"Wir wollen Einzelhändler, Sparkassen und Busfahrer darüber informieren, wie sie besser mit Dementen umgehen können", erklärt Beyer. Da sei etwa die alte Dame, die zum dritten Mal Geld abholen will - weil sie schlichtweg vergessen hat, dass sie schon am Vormittag in der Sparkasse war. "Man muss nicht gleich die Polizei rufen, wenn jemand verwirrt ist. Es reicht oft ein Gespräch in einer ruhigen Ecke", erklärt Beyer. Sie hat ebenso erfahren, dass Demenzkranke oft irritiert sind von Linien auf dem Fußboden und von Menschen, sie sie von der Seite ansprechen.

Auch Angehörige können von den Lernwerkstätten profitieren, etwa um Zweifel und Ängste abzubauen: "Es muss selbstverständlich sein, dass ich Demenzkranke mit ins Restaurant nehmen kann - auch wenn der Mensch gefüttert werden muss", sagt Annette Beyer. Das Projekt wird am 28. November, 15 Uhr, im Kinderkulturhaus am Lohbrügger Markt 5 vorgestellt. Anmeldung unter Telefon (040) 428 75 98 41.