Bahnhof: Bürger fordern Barrierefreiheit

Sie haben die Faxen dicke - und verzichten gleich auf klagende Briefe an die Deutsche Bahn oder die VHH. Der Bezirksamtsleiter soll sich nun darum kümmern, dass Gehbehinderte oder Rollstuhlfahrer endlich den Bergedorfer Bahnhof nutzen können: Bergedorfs Behinderten-AG, der Seniorenbeirat sowie der Stadtteilbeirat und das Stadtteilbüro Lohbrügge beschweren sich über mangelnde Barrierefreiheit am Bahnhof und formulierten eine Eingabe an die Bezirksversammlung - mit Kopie an die Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen.

Da Fahrstühle und Rolltreppen immer wieder ausfallen, werden zumindest zügige Reparaturen verlangt: "Durch eine bessere Vorratshaltung von Ersatzteilen sowie einen schnelleren Service der Wartungsfirmen ließe sich das erreichen", schlagen die Bürger vor. Auch wünschen sie sich einen zweiten Fahrstuhl, ein entsprechender Schacht wurde ja vorsorglich angelegt.

Es gebe jedoch "keine derartigen Überlegungen", ließ die Deutsche Bahn bereits vor sechs Wochen den Hamburger Senat wissen, der somit eine Anfrage der SPD beantwortete. Wohl aber sei die Aufzugbetreiberfirma, die "DB Station & Service AG", aufgerufen, ihre Fehler zu beheben - und zwar erst einmal die, die allein dabei entstehen, Fehler zu melden: Eigentlich sollten die Betriebszustände der Aufzüge an einzelnen Haltestellen online im Internet einzusehen sein, unter der HVV-Rubrik "Wissenswertes/Mobilität für alle". Doch hier waren dummerweise die Meldungen ebenso wenig aktuell wie die Auskünfte unter Telefon (040) 1 94 49.

Inzwischen kennt also fast jeder Behinderte in Bergedorf die Notruf-Informationssäule, an der man immerhin erfährt, wie man vom Bahnhof wegkommt - wenn mal wieder alles ausgefallen ist: Bis nach Reinbek und zurück im Bus 235 oder 136. Oder bis nach Nettelnburg und zurück mit den Linien 235, 234 oder 221.

Auch blinde Menschen brauchen Verbesserungen am Bergedorfer Bahnhof, fordern Senioren, Behinderte und Lohbrügger Bürger: So fehle ein Blindenleitstreifen, sei das Behinderten-WC schlecht ausgeschildert, seien die Fahrkartenautomaten nicht blindengerecht. Nicht zuletzt müsse auf der Lohbrügger Bahnhofseite das Geländer der Rampe häufiger von Fahrrädern befreit werden.