“Die Judenbank“: Peter Bauses umjubeltes Einpersonenstück

Knapp drei Wochen nach seiner umjubelten Premiere an den Hamburger Kammerspielen kommt Theater-Urgestein Peter Bause mit "Die Judenbank" nach Bergedorf. Der Vorhang im Haus im Park, Gräpelweg 8, hebt sich Sonnabend um 20 Uhr.

Es ist ein Stück Realsatire mit ernstem Hintergrund: Wir schreiben das Jahr 1937, als Deutschland nach vier Jahren Nazi-Diktatur bis in die kleinsten Dörfer gleichgeschaltet ist. Ein Vorgang, der auf gnadenlos brutaler Ideologie basierte - aber auch auf typisch deutschem Bürokratismus.

In diesen geistig wirren, aber eben doch akribisch geordneten Jahren geschieht in Ottersdorf Unglaubliches: Die Bank gegenüber vom Bahnhof, auf der Dominikus Schmeinta (Peter Bause) immer schon saß, wird plötzlich mit einem Schild versehen. "Nur für Juden" steht darauf und das verändert die Welt des Nicht-Juden Schmeinta grundlegend.

Niemand im Dorf, in der Verwaltung oder der bei der Polizei kann ihm sagen, warum das Schild angebracht wurde. Dennoch muss er sich daran halten. Der kleine Mann läuft gegen Wände. In seiner Not weiß er schließlich keinen anderen Ausweg, als sich an Hitler direkt zu wenden - mit der Bitte, ihn zum Juden zu machen, damit er wieder auf seiner Bank sitzen darf.

Peter Bause brilliert in dem Einpersonenstück gleich in neun verschiedenen Rollen. "Ein unbedingt sehenswerter Theaterabend", schreibt das Abendblatt. Karten für das Bergedorfer Gastspiel kosten 13 bis 29 Euro (plus Gebühr) im "bz"-Ticketshop im Einkaufszentrum CCB, unter www.theater-bergedorf.deund beim Lichtwark-Ausschuss, Tel. (040) 428 91 20 06.