Bergedorf-West (upb). Angesichts der gut 500 Tonnen Lebensmittel, die die Bergedorfer Tafel jedes Jahr an Bedürftige verteilt, wirkt ihr neues Lager ziemlich winzig: Gerade mal 58 Quadratmeter misst die frisch renovierte Halle, die jetzt auf dem Areal des Schiffsmotoren-Produzenten Jastram bezogen wurde.

"So modern waren wir noch nie untergebracht", freut sich Tafel-Chef Klaus Döcke, der die Größe für ideal hält. "Mehr Lagerkapazität brauchen wir nicht. Weit über 90 Prozent der Waren transportieren wir direkt von Herstellern, Supermärkten oder Bäckereien zu unseren Kunden in Ausgabestellen, Altenheimen, Jugendzentren oder Kitas. Schließlich steht vieles nahe am Ablaufdatum, muss schnell verbraucht werden."

Tatsächlich lagern bei Jastram am Ladenbeker Furtweg nur einige Paletten Mineralwasser, ein Berg von lange haltbarem Salat in Gläsern, sind einige Regale mit Tee und Babytücher-Packungen belegt. "Teils Ware, die wir mit der Hamburger Tafel tauschen. Aber auch solche, die nicht auf einen Schlag verteilt werden kann", sagt Döcke.

Bisher lagerte die Tafel das alles im Keller des Ärztezentrums Alte Post am Bergedorfer Bahnhof. Eine Fläche, die Eigentümer Glunz kostenfrei zur Verfügung stellte, die aber wegen der schwierigen Parkmöglichkeiten stets zu Problemen beim Verladen der Ware führte. Jetzt wird zwar eine Miete zur Deckung der laufenden Kosten fällig, aber dafür ist Firmenchef Nils Jastram kräftig in Vorleistung gegangen: "Alles wurde auf die Bedürfnisse der Tafel zugeschnitten", sagt er. "Ich finde das Engagement dieser 130 Ehrenamtlichen beeindruckend." Und weil das überwiegend Rentner seien, gestaltete er ihnen das Arbeitsumfeld so passend wie möglich. So hat Jastram unter anderem die Waschanlage für die 600 Transportkisten der Tafel in das Lager integriert, fertigte sogar einen Abtropf-Tisch an.