Lohbrügge (ld). Eine Viertelstunde vor Ende der Wahlzeit bereitet sich das Wahlhelfer-Team in der Stadtteilschule Richard-Linde-Weg auf das große Zählen vor: Das Radio wird eingeschaltet, um die Prognose nicht zu verpassen, noch einmal Mal frische Luft schnappen.

An der Tafel im Klassenraum hat das achtköpfige Team des Wahlbezirks 60104 seine Tipps notiert, wie viele Wähler noch die letzten 15 Minuten nutzen zur Stimmabgabe nutzen. "Ein kleines Spielchen, das wir uns vor ein paar Jahren ausgedacht haben", sagt Sabine Schult. Die Tipps reichen von 5 bis 20 - doch nur ein einziger Wähler findet noch im letzten Moment den Weg zur Urne. "So wenig waren es noch nie", sagt sie.

Insgesamt sei die Beteiligung aber gut gewesen: 299 Stimmen von 679 Wahlberechtigten zählten die Helfer am Ende; die Briefwahlstimmen werden im Bezirksamt ausgezählt. Am meisten Betrieb habe es nach der Frühstückszeit gegeben: "Zwischen elf und zwölf Uhr", sagt Stefan Rautenberg-Segebrecht.

Um Punkt 18 Uhr wird die Tür zum Klassenraum geschlossen. Wahlleiter Thomas Huhn-Höppe steckt den Schlüssel ins Vorhängeschloss der "Wahltonne", kippt die Stimmzettel aus. Und schon machen sich die Helfer ans Werk: Die Zettel von Bundestagswahl und Volksentscheid werden auseinandersortiert, erst Wahl, dann Entscheid ausgezählt. Für jede Partei gibt es einen Stapel. Die Zettel der "taktischen Wähler", die Erst- und Zweitstimme verteilten, bekommen Extra-Häufchen. Nach einer letzten Kontrolle wird gezählt, das Ergebnis telefonisch weitergemeldet. "Wir rechnen mit etwa zweieinhalb Stunden", sagt Stefan Rautenberg-Segebrecht.