Brandstiftung ist wahrscheinlich - Polizei findet ausländerfeindliche Parole

Nach zwei Bränden in einem Kiosk und einem Gemüsemarkt im Einkaufszentrum Fleetplatz blieben am Montag die Geschäfte und der angrenzende "Rossmann"-Drogeriemarkt geschlossen. In beiden Fällen ist Brandstiftung wahrscheinlich. Die Brandermittler haben Spezialisten des Landeskriminalamtes und den Staatsschutz eingeschaltet.

Am frühen Montagmorgen war die Polizei durch das Auslösen eines Einbruchsalarms in das Einkaufszentrum gerufen worden. Sie entdeckte dort Feuerschein am "Fleetbasar". Die Flammen konnten mit einem Handfeuerlöscher erstickt werden. Wenige Quadratmeter der Zwischendecke hatten Feuer gefangen. Nach ersten Erkenntnissen ist der Brand durch eine gekippte Lüftungsluke neben dem Ladeneingang mutwillig gelegt worden. Kurz nach sechs Uhr mussten Polizei und Feuerwehr erneut anrücken. Mitarbeiter der "Rossmann-Filiale" hatten Brandgeruch bemerkt und eine eingestürzte Zwischenwand zum angrenzenden Kiosk entdeckt.

Als die Feuerwehr den kleinen Kiosk öffnete, war dieser weitgehend ausgebrannt. Hinter dem Tresen, wo das Feuer entstand, war die Wand frisch mit dem Schriftzug "Kanake" beschmiert. Das Feuer muss explosionsartig entstanden sein, da die Wand zur Drogeriefiliale aufgesprengt wurde. "Wir stehen erst am Anfang der Ermittlungen", betont Polizeisprecher Holger Vehren. Der Schriftzug müsse nicht unbedingt auf einen ausländerfeindlichen Brandanschlag deuten. Der Kiosk wird von einem Inder betrieben, der benachbarte Gemüsemarkt von einem Türken.

Es ist das dritte Mal, dass der Kiosk ausgebrannt ist - zuletzt vor zweieinhalb Jahren. "Damals gab es Ermittlungen wegen Schutzgelderpressung oder einem möglichen Versicherungsbetrug", sagt ein Geschäftsinhaber, der seinen Namen lieber nicht nennen will. Bestätigt wurde dies nicht.

Mit einem Hund suchte die Kripo gestern nach Spuren von Brandbeschleuniger. Heute sollen Spezialisten des Landeskriminalamtes erneut die Brandorte untersuchen.