Ermittlungen: Fehlalarm und brennende Obdachlosenbleibe

Zwei Feueralarme binnen eineinhalb Stunden haben Freitagabend Bergedorfs Berufsfeuerwehr und die FF Bergedorf in Atem gehalten. Gegen 20 Uhr erreichte die Retter ein Alarmruf von der Holtenklinker Straße: Ein angeblicher Dachbrand im Mehrfamilienhaus 108 entpuppte sich jedoch als Fehlalarm. Um 21.20 Uhr rückten Retter und Polizei ins Kleingartengelände am Schwarzen Weg aus. Dort brannte eine Holzhütte nieder. Nebenan fanden sich ein provisorischer Grill zwischen aufgeschichteten Mauersteinen und bereitgelegte Kartoffeln und Karotten samt Küchenmesser.

Die Feuerwehr löschte mehrere Fichten, die aufgrund der großen Hitze bereits Feuer gefangen hatten. Ansonsten blieb nur noch, die bereits weitgehend verbrannten Balken abzulöschen und Brandnester unter dem Hüttenboden zu bekämpfen.

Wie das Feuer entstanden ist, ob aus Unachtsamkeit oder durch Brandstiftung, lässt sich noch nicht sagen. Ein Kripo-Ermittler nimmt das Terrain nahe dem Curslacker Neuen Deich heute in Augenschein. Die Polizei geht davon aus, dass dort Obdachlose campiert haben. Ob mit Erlaubnis des Eigentümers ist nicht klar: Da es sich bei dem abgebrannten "Holzhaus" nach Polizeierkenntnissen um einen nach zwei Seiten offenen Verschlag gehandelt hat, liegt kein Einbruch vor.

Ärger hat sich der Anrufer eingehandelt, der gegen 20 Uhr ein Feuer an der Holtenklinker Straße gemeldet hat. Ihm droht eine Anzeige wegen Fehlalarmierung, so die Polizei. Einen Dachbrand auf Hausnummer 100 konnten die Feuerwehrleute nicht ausmachen. Von der ausgefahrenen Drehleiter aus, waren auch im Umfeld weder Flammen noch Rauch zu entdecken.

Wenige Häuser weiter, Holtenklinker Straße 108, steht jedoch ein inzwischen in Bergedorf bekanntes Mehrgenerationenhaus: Dessen stark rauchende Pelletheizung hat schon mehrfach Bewohner und Nachbarn veranlasst, Alarm zu schlagen.