Neuallermöhe (stri). Sie reisten aus Hessen und Niedersachsen an, um einem alten Jugendfreund zur Seite zu stehen: Heinrich S. trauert in Neuallermöhe um seinen jüngeren Bruder, der vor Kurzem verstarb.

Doch die Trauerfeier im Reihenhaus am Anna-Siemsen-Gang nahm in der Nacht zu Sonntag ebenfalls ein trauriges Ende: Bei einem Streit stach Waldemar K. (47) seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Vasilij ein Messer in den Bauch, verletzte ihn lebensgefährlich.

"Es muss ein lange schwelender Streit wieder aufgeflammt sein", sagt Polizeisprecherin Ulrike Sweden und erläutert, dass sich die Brüder zunächst auf der Terrasse gestritten hatten, gegen 0.50 Uhr ihren Zwist auf der Straße fortsetzten. Am Gertrud-Bäumer-Stieg zog der Ältere ein Messer und stach es Vasilij K. in den Bauch. Als der sich gegen weitere Stiche verteidigen wollte, wurde er auch am Arm schwer verletzt.

Notarzt und Rettungsassistenten versorgten das stark blutende Opfer zunächst vor Ort. Nach einer Notoperation im Krankenhaus St. Georg konnten die Ärzte den Gesundheitszustand gestern wieder als stabil bezeichnen: Der Mann ist außer Lebensgefahr.

Zwischenzeitlich war der Messerstecher am Tatort festgenommen worden. Bei einer ersten Vernehmung räumte er die Tat ein. Sein jüngerer Bruder habe ihn angegriffen, behauptete er. Die Polizei, die noch in der Nacht aufwendig Spuren sicherte, ermittelt nun wegen versuchten Totschlags.