Musiktage: Bundesjugendballett begeistert im Haus im Park

Immer wieder flechten die Organisatoren um Dr. Farhang Logmani innovative Elemente ein, die das Spektrum erweitern, neue Blickwinkel eröffnen. So auch jetzt mit dem Gastspiel des Bundesjugendballetts im ausverkauften Haus im Park.

Die erst vor zwei Jahren vom Choreografen und Intendanten des Hamburg Balletts, John Neumeier, gegründete Compagnie begeisterte restlos. Erfreulich: Mit dem Ballettabend sprachen die Musiktage diesmal ein auffällig junges Publikum an. Gut ein Drittel der rund 400 Zuschauer waren Jugendliche.

"Die junge Compagnie möchte Ballett zu den Menschen bringen. Sie tanzt auch in Schulen, Clubs und Seniorenheimen, sogar in Gefängnissen", sagte der organisatorische Leiter Lukas Onken. Die Formation aus von Neumeier geförderten Tänzern aus Brasilien, Japan, Holland, Kanada, Deutschland, Südafrika und der Schweiz erhob ihren Auftritt in Bergedorf zum Fest der Sinne: eine hochkarätige Mischung aus Ballett, Pantomime und erlesener, live gespielter Kammermusik.

Patrick Eberts eröffnete den Abend mit einem selbst entworfenen Solo - einfühlsam und ausdrucksstark. Die gesamte Skala feinster Empfindungen schöpfte die Formation mit der Choreografie "Muted" des 22-jährigen Sasha Riva aus. Zu den mystischen Klängen des Klavierquintetts von Peteris Vasks stellten die Tänzer den Lebensweg eines Mädchens dar, geprägt von Verlustschmerz, Trennung und Tod.

Mit der Choreografie von John Neumeier zum Streichquartett Op. 130 von Beethoven zeigten Winnie Dias, Gabriela Finardi, Madoka Sugai, Jemina Bowring, Yukino Takaura, Graeme Fuhrmann, Maurus Gauthier, Daan van den Akker und Patrick Eberts einen Reigen von Szenen, die zum Sinnieren über das Leben und den Tod animierten. Kurzum: Darstellende Kunst vom Feinsten.