Neuallermöhe. Nahezu im Minutentakt fahren Radler mehr oder weniger zügig über den Fußgängerüberweg am Edith-Stein-Platz/Rahel-Varnhagen-Weg. Nur wenige steigen ab und schieben ihr Fahrrad ordnungsgemäß über die Fahrbahn.

Autofahrer erkennen die flinken Querfahrer oftmals erst in letzter Sekunde - oder zu spät. Der Überweg ist seit Jahren ein Unfallschwerpunkt im Bezirk, rund 30 Unfälle gab es hier in den vergangenen drei Jahren.

Das soll nun endlich anders werden. Nach jahrelangen Diskussionen von Bezirkspolitikern und örtlicher Polizei über sogenannte Hammelgitter am Fahrbahnrand, Aufpflasterungen für langsameren Autoverkehr oder simple gelbe Streifen hat nun die Unfallkommission der Hamburger Innenbehörde beschlossen: Es wird eine Fußgängerampel installiert. Das rot leuchtende Männchen bei gleichzeitig grünem Licht für den Kraftverkehr soll die Radler zum Absteigen und Warten zwingen, hoffen die Verkehrsexperten.

"Der Auftrag wurde Anfang dieser Woche an unseren Landesbetrieb Straßen, Brücken, Gewässer erteilt", sagt Sprecherin Helma Krstanoski. Bis zum Spätsommer soll die 20 000 Euro teure Ampelanlage an dem Zebrastreifen stehen.

Eine deutliche Verbesserung für Radfahrer steht wenige Hundert Meter entfernt am Oberen Landweg bevor. Seit dem Ausbau des Oberen Landwegs für Autofahrer haben Radfahrer und Fußgänger unter der Eisenbahnbrücke nur einen gemeinsamen Weg zur Verfügung, der gerade mal 1,30 Meter breit ist. "Wenn da nur ein Fußgänger läuft, ist der Weg für Radfahrer blockiert", beschreibt Norbert Fleige, Verkehrsexperte der Grünen in der Bezirksversammlung, die Situation.

Das Hamburger Regelwerk "Planungshinweise für Stadtstraßen" (PLAST) sieht dagegen eine Mindestbreite von 2,50 Metern für kombinierte Geh- und Radwege vor. Das hat Fleiges Anfrage an die Verwaltung ergeben, die auch morgen in der Bezirksversammlung diskutiert wird. Die Verkehrsaufsicht der Polizei beabsichtigt nun, für Fahrräder auch die Nutzung der Fahrbahn freizugeben. Sie haben dann die Wahl, auf dem Gehweg oder auf der rechten Autospur zu fahren.