Bergedorf (upb). In der Nacht auf den 16. August 1969 brach im Herzen Bergedorfs ein Großfeuer aus: Durch Brandstiftung stand die Holzhandlung Behr in Flammen.

Hunderte Feuerwehrmänner bekämpften das Inferno, in dem alle Gebäude und sämtliches Holz verbrannten. Es dauerte zwei Tage, bis der Brand gelöscht war.

Leicht hätte ganz Bergedorf niederbrennen können, denn die Holzhandlung lag an der Stelle, wo heute der Wohnturm des Einkaufszentrums CCB steht. Doch der zu diesem Zeitpunkt herrschende Ostwind schützte die Bergedorfer Altstadt. Umso intensiver drückte er die Flammen Richtung Serrahn. Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun, die gegenüberliegenden Gebäude zu retten. Der extreme Funkenflug drohte immer wieder, sie zu entzünden.

Dem Drama auf der Behrschen Insel widmen Ausstellung und Broschüre des Kultur- & Geschichtskontors ein ganzes Kapitel mit beeindruckenden Fotos. Darin geht es auch um die Folgen: Als Täter wurden nach intensiven Ermittlungen schließlich zwei ehemalige Hansa-Schüler überführt und zu Haftstrafen verurteilt. Die Holzhandlung Behr zog an den Curslacker Neuen Deich und eröffnete 1970 Bergedorfs ersten Baumarkt (heute Bauhaus). Auf der Behrschen Insel wurde ab 1971 das Einkaufszentrum CCB errichtet. Als es im November 1973 öffnete, musste nach zwei Stunden wieder geschlossen werden - wegen Überfüllung.