Bergedorf (stri). Die Preise für Immobilien ziehen auch im Osten der Metropolregion Hamburg weiter sehr deutlich an. Das geht aus dem “Marktbericht für die Region Ost“ von Grossmann & Berger hervor.

Der Nachfrage stehe kein ausreichendes Angebot gegenüber, im Vergleich zum Vorjahr hätten die Preise in allen Lagen weiter zugelegt, heißt es darin, und: "Es werden Liebhaberpreise realisiert".

So werden für Villen und Stadthäuser in Reinbek, Wentorf, Wohltorf und Aumühle regelmäßig Preise von mehr als einer Million Euro erzielt. Überdurchschnittliche Preise erreicht derzeit ebenso das Bergedorfer Villengebiet - die Angebote werden laut Grossmann & Berger kaum publik, landen direkt bei vorgemerkten Kunden. Aber auch für familiengerechte Einfamilienhäuser außerhalb der Villengebiete seien Preise von bis zu 600 000 Euro keine Seltenheit, wenn die Bestandsimmobilie energetisch auf dem neuesten Stand ist.

Günstiger - aber immer noch hochpreisig - sind Reihenhäuser. Sie werden laut dem Marktbericht in Bergedorf mit bis zu 380 000 Euro gehandelt, in Lohbrügge mit bis zu 350 000 Euro. Während Reihenhäuser in Glinde ebenfalls bis zu 350 000 Euro kosten können, werden sie in Geesthacht für 140 000 bis 190 000 Euro angeboten. "Lediglich in einigen ländlichen Regionen wie Escheburg, Börnsen und Dassendorf ist der Preisanstieg aufgrund der weniger guten Anbindung etwas moderater ausgefallen", wissen die Makler.

Neu gebaute Eigentumswohnungen können in Bergedorf bis zu 3800 Euro pro Quadratmeter kosten - und seien meist vor Fertigstellung vergeben. "Auch in den Neubaugebieten der letzten Jahre von Boberg, Glinde, Oststeinbek und Neuallermöhe können momentan Kaufpreise über den Einstandspreisen realisiert werden", heißt es bei Grossmann & Berger. Die Makler begründen den Preisanstieg unter anderem mit der Sorge vieler Menschen um die Stabilität des Euro und dem Mangel an anderen attraktiven Möglichkeiten der Geldanlage.

"Hamburg ist schon ein spezieller Markt, aber Bergedorf ist noch relativ entspannt", meint hingegen Klaus Steinke von der LBS Bausparkasse, die am 26. März ihre neue Studie zur Entwicklung der Immobilienpreise in Hamburg und Umgebung vorlegen wird. Im vergangenen Jahr hatte die LBS für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie für Eigentumswohnungen in Hamburg einen Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr von mehr als 13 Prozent festgestellt.

Die steigenden Immobilienpreise in vielen Regionen führen nach einer Studie des Portals "Immobilienscout24" dazu, dass Käufer immer häufiger die als sinnvoll geltende Eigenkapitalquote von 20 Prozent nicht mehr aufbringen können. Seit Anfang des Jahres 2010 sei sie auf 11 Prozent gesunken. Experten warnen vor den Risiken für Banken und Käufer, falls die Immobilienpreise in einigen Jahren fallen und die Zinsen steigen sollten.

"Lediglich in ländlichen Regionen ist der Preisanstieg wegen der weniger guten Anbindung etwas moderater ausgefallen."

Makler von Grossmann & Berger