Bergedorf. “Irgendwelche alten Leute“ stehen am Rednerpult und lesen “irgendwelche Texte ab“: Solche Zitate junger Leute aus einer Studie über Schüler und Politik soll es nach Meinung der jungen Bezirksabgeordneten Julian Emrich (CDU), Clara Lenné (SPD) und Nicolai von Podlewski (Grüne) möglichst nicht mehr geben.

Unterstützt auch von den anderen Fraktionen wollen sie jetzt die Bergedorfer Jugend für Politik begeistern - mit einem Tag der "Jugend im Parlament". Vorbild ist die gleichnamige Kooperation von SchülerInnenkammer Hamburg und Hamburgischer Bürgerschaft.

In Bergedorf organisieren die jungen Abgeordneten den Tag gemeinsam mit dem Bezirksamt. Und haben auch schon recht konkrete Pläne: An einem noch nicht näher festgelegten Tag im September sollen 45 Schüler zwischen 14 und 18 Jahren die Arbeit der Bezirksversammlung hautnah kennenlernen. Wie das "echte" Gremium werden sie tagen, zunächst ein Präsidium wählen und sich dann auf drei Ausschüsse verteilen. "Dort wird dann inhaltlich gearbeitet", erklärt der Bezirksabgeordnete Julian Emrich (27). Je ein Thema, das tatsächlich eine Rolle in Bergedorf spielt, soll vorgegeben werden. "Wir könnten das sonst schlecht vorbereiten, denn es sollen ja auch Referenten wie die Polizei eingeladen werden - dafür brauchen wir etwas Vorlauf", so Emrich. Aber auch den Ideen und Vorschlägen der jungen Leute soll Raum gegeben werden.

Die Arbeitsergebnisse der Ausschüsse sollen schließlich in der Jugend-"Bezirksversammlung" vorgestellt und abgestimmt werden. "Etwa einen Monat später werden die Beschlüsse aber in die richtigen Ausschüsse und die richtige Bezirksversammlung gehen", verspricht Emrich.

Eine Arbeitsgruppe ist derzeit dabei, den ganzen Ablauf näher zu planen. Um den Inhalt kümmern sich die Abgeordneten, das Catering übernimmt das Bezirksamt. Ebenso die Einladungen an die Schüler: Damit sich ein "breites Bild" ergibt, sollen keine ganzen Klassen eingeladen werden, sondern Jugendliche aus möglichst vielen Schulen.