Bergedorf (he). Die Warteschlangen im Einwohneramt über dem neuen CCB sind - etwas - kürzer geworden. Zudem helfen größere Schilder an den Aufgängen zum neuen Dienstleistungszentrum, dass Kunden sich besser zurechtfinden

. Manche Details sind jedoch bis heute nur unzureichend geregelt, meinen Bezirkspolitiker: Dass es gerade für Besucher der Bürogemeinschaft von Heimaufsicht, Pflegestützpunkt und den Beratungsstellen für Senioren und für Körperbehinderte keine behindertengerechte Toilette gibt, empfinden Politiker von GAL bis CDU als kurios.

Wer außerhalb der üblichen Bürozeiten einen Termin in der Bürogemeinschaft vereinbart hat, sollte zudem besser nicht im Rollstuhl sitzen - oder ein Handy samt der benötigten Nummer bei sich haben. Zwar befindet sich vor der dann verschlossenen Zugangstür ein Telefon. "Dies ist aber in einer für Rollstuhlfahrer unerreichbaren Höhe angebracht", kritisiert Liesing Lühr. Mit einem umfangreichen Fragenkatalog hat die GAL-Fraktionschefin um Aufklärung im Bezirksamt gebeten. Auch zur Frage, warum es gerade für die Bürogemeinschaft keine behindertengerechte Toilette gibt: "Unter Barrierefreiheit stellt man sich doch etwas anderes vor."

Bergedorfs Verwaltungsdezernent Klaus Wolters und Angelika Lange, Leiterin des Dienstleistungszentrums, mühten sich, Bergedorfs Hauptausschuss die besondere Situation als Mieter in einem Einkaufszentrum deutlich zu machen. Nicht in allen vom Bezirksamt angemieteten Bereichen seien Toiletten vorgesehen, bedauerte Wolters. "Die Flächen sind nicht vorrangig nach Erreichbarkeit von Toiletten verteilt worden, sondern nach dem jeweiligen Flächenbedarf. Und im Gesundheitsamt war nicht mehr genügend Platz für die Bürogemeinschaft."

Wenn es besonders eilig ist, begleite ein Mitarbeiter den Kunden, bestätigt Angelika Lange. Ansonsten seien die Kundentoiletten über Aufzüge in den anderen Treppenhäusern gut zu erreichen.

Damit mochten sich weder Lühr noch Jörg Froh (CDU) zufrieden geben. "Ich weiß, dass wir bei der Planung neuer Polizeireviere immer darauf achten, dass wir Behinderten-Toiletten im Erdgeschoss schaffen", sagt der Polizeibeamte. "Gibt es keine gesetzlichen Regelungen für die Erreichbarkeit barrierefreier WC?"

Die Frage will das Bezirksamt jetzt prüfen. Anders im Falle des zu hoch angebrachten Telefons. Wolters: "Ein für Rollstuhlfahrer erreichbares Telefon ist beauftragt. Es wird in Kürze installiert."