Bergedorf (he). Der schlimme Unfall zwischen einem Linienbus und einem Feuerwehrfahrzeug in Hamburg-Tonndorf vor wenigen Tagen hat viele Menschen erschüttert.

Tatsächlich kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen mit Einsatzfahrzeugen von Polizei und Feuerwehr: Manche Autofahrer reagieren geradezu panisch, wenn sich ihnen ein Fahrzeug mit Blaulicht nähert.

"Viele Menschen wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen, manche bringen sich selbst und andere in Gefahr", sagt Bernd Krösser, Chef des Polizeikommissariats Bergedorf. Da geben Fahrer unvermittelt Gas, krachen bei dem Versuch, den Weg freizumachen, mit hohem Tempo auf Hindernisse. "Anziehend" wirken dabei Bordsteine und Schilder am Straßenrand, zum Klassiker haben sich abgerissene Frontspoiler und schwere Fahrwerksschäden entwickelt. Andere Fahrer "parken" ihre Autos krachend auf Mittelinseln, nur weil sie ein Martinshorn hören.

"Es ist keineswegs nötig, mit Karacho auf Fußwege zu donnern, die Verkehrsteilnehmer sollten aber eine Gasse freimachen, wenn sich Einsatzfahrzeuge nähern", fordert Polizeidirektor Krösser. Er kennt beide Extreme: Manche Fahrzeugführer brausten einfach los, "andere bleiben wie paralysiert stehen, behindern damit die Einsatzkräfte".

Tatsächlich wissen viele Fahrer nicht wirklich, was zu tun ist. Krösser: "Wer keine andere Möglichkeit hat, der darf auch in eine Kreuzung vorfahren, um Einsatzfahrzeugen Platz zu machen." Das gelte auch für den Fall, dass die Ampel in die eigene Fahrtrichtung auf Rot steht.