Bergedorf. 120 Jahre lang stand das Haus an der Ecke Gojenbergsweg/ August-Bebel-Straße. Gestern rückte eine Abrissfirma an und machte den früheren Gasthof “Zu den Eichen“, der noch bis vor einem Jahr als China-Restaurant betrieben wurde, dem Erdboden gleich.

Bis zum Jahresende soll hier ein Büro- und Wohnhaus entstehen.

"Am Anfang, im Jahr 1890, hat mein Urgroßvater Friedrich Johann Johannsen hier ein Kolonialwarengeschäft betrieben", berichtet Margret Rabe (70), die heute in Lohbrügge wohnt. "Als dann in der Nähe ein Konsum eröffnete, fürchtete mein Großvater Max Johannsen die Konkurrenz und machte das Haus 1909 zur Gastwirtschaft ,Zu den Eichen'. Es war das Geburtshaus meines Vaters und meines Onkels, und auch ich bin als Kind hier ein und aus gegangen." Spätere Betreiber waren Hein Jark und bis in die 50er-Jahre der stadtbekannte Gastronom Zwirn Petersen.

1993 übernahm der erste von drei chinesischen Gastwirten das Lokal, im Sommer 2009 endete der letzte Pachtvertrag. In den Neubau will nun die Gebäudereinigungsfirma Koch (ca. 100 Mitarbeiter) mit ihren Büroräumen einziehen. "Meine Frau hat das Grundstück gekauft und wird das Erdgeschoss an meine Firma vermieten", sagt Inhaber Andreas Koch. Auch die drei Wohnungen in den oberen Etagen sollen vermietet werden. Koch hofft auf Fertigstellung noch in diesem Jahr.